onvista-Börsenfuchs: Mehr frisches Blut für den Aktienmarkt!

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Hallo Leute! Alles paletti auf unserem Aktienmarkt? Eigentlich schon. Der Dax kraxelt weiter in Gipfelhöhen rum, denn schlechte Nachrichten behindern ihn kaum. Und das Interesse der Bundesbürger an der Börse hat sich im gerade im Corona-Krisenjahr 2020 voll geändert – die Aktienanlage ist jetzt angesagt, nicht zuletzt bei den jüngeren Deutschen. Geil! Darauf haben wir lange warten müssen. Entwickelt sich also so was wie eine Anlagekultur, eine Aktienkultur?

Kann man so sehen. Doch gibt es Vorbehalte. Denn es gab schon mehrfach positive Ansätze, dann aber auch immer wieder Rückschläge (ich meine nicht allein die Kursentwicklung). Für die Deutschen geht Sicherheit halt über alles. Besonders schwer wog das Platzen der Dotcom-Blase im Frühjahr 2000 mit jahrelangen Bremsspuren für die Anleger.

Und genau auf diesen Aspekt gehen gerade jetzt diverse Experten wieder ein: Es gibt in Deutschland zu wenig Börsengänge. Schreibt die DZ Bank: Auf der Kapitalnachfrageseite, also beispielsweise bei Börsengängen von Aktiengesellschaften, ist kaum etwas von einer neuen Aktienkultur zu spüren. Vielmehr erholte sich der Markt nach dem Platzen der Dotcom-Blase, dem zahlreiche

Neuemissionen vorausgegangen waren, nur vorübergehend. War das Emissionsvolumen um die Jahrtausendwende mit weit über 100 Börsengängen im Jahr noch von Übertreibungen geprägt, hat es sich nach einem kräftigen Einbruch in den Jahren vor der Finanzmarktkrise wieder erholt ohne Anzeichen einer Überhitzung. Mit Ausbruch der Finanzmarktkrise brach das Neuemissionsgeschehen jedoch erneut ein, ohne sich bis heute zu erholen. Seitdem wurden hierzulande im Durchschnitt gerade mal sechs Börsengänge deutscher Unternehmen registriert. Und dann gibt’s auch die altbekannte Skepsis gegenüber neuen Unternehmen, die man noch nicht kennt. Das wiederum hängt mit den Skandalen und anderen negativen Schlagzeilen durch Börsenneulinge zusammen.

Deshalb kann man die Untersuchung der Genossenschaftsbanker durchaus unterschreiben: Die Bilanz fällt gemischt aus. Während auf der Anlegerseite eine hohe Neuanlage in Aktien und eine zunehmende Beliebtheit von Fondssparplänen erfreuen, bleiben diese Zuwächse bisher jedoch zu schwach, um dem wachsenden Geldanlagestau wirksam zu begegnen. Auf der Kapitalnachfrageseite ist vor allem die geringe Zahl an Börsengängen zu beklagen. Trotzdem stimmen gerade das hohe Interesse einer jungen Anlegergeneration und die wachsende stabile Basis der Geldvermögensbildung bei Investmentfonds durch regelmäßiges Fondsparen zuversichtlich, dass sich mittel- bis langfristig eine ausgewogenere Portfoliostruktur der privaten Haushalte in Deutschland mit besseren Renditeaussichten entwickelt.

Die Jugend muss weiter liefern – hoch lebe die Aktie!

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