Dax Tagesrückblick 24.09.2025

Dax baut Vortagesgewinne leicht aus - Rüstungswerte gefragt

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Quelle: Adobe.com/PhotoGranary

Der Dax hat zur Wochenmitte zugelegt und seine Gewinne des Vortags ein wenig ausgebaut. Nach einem eher trägen Vormittagshandel drehte der Dax im weiteren Verlauf in die Gewinnzone. Unterm Strich blieb ein Zuwachs von 0,23 Prozent auf 23.666 Punkte für den Dax. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 0,15 Prozent auf 30.309 Zähler. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,14 Prozent.

"Der Motor im Maschinenraum des Dax stottert weiter", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Rally-Versuche seien Fehlzündungen, während auf der Verkäuferseite das Interesse fehle. "Was bleibt, ist ein Handel, der immer enger wird", ergänzte Stanzl.

Seit nun schon vier Wochen fehle dem deutschen Leitindex eine klare Richtung. Zur Wochenmitte rang der Dax mit der 21-Tage-Chartlinie als Indikator, ließ die Marke aber nicht hinter sich. Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow zeichne sich eine immer weiter abnehmende Kaufneigung ab, zudem fehle es an Impulsen.

Rüstung gefragt, Chemie leidet unter Analystenkommentar

Erneut waren Rüstungswerte gefragt. Fehlende Verhandlungsbereitschaft des Kreml im Ukraine-Krieg und Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russland haben nach Angaben der US-Regierung auch bei US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende ausgelöst. Trump sprach sich für den Abschuss russischer Flugzeuge in Nato-Territorium aus und sieht die Siegchancen der Ukraine im Krieg mit Russland nun optimistischer. Die Aktien von Rheinmetall zogen um 3,1 Prozent an. Die Papiere von Renk und Hensoldt verteuerten sich um 7,4 beziehungsweise 7,5 Prozent.

Ein skeptischer Branchenkommentar der Deutschen Bank hinterließ bei den Chemiewerten Spuren. Allen voran galt dies für die Aktien von Lanxess, die nach einer gestrichenen Kaufempfehlung um 6,7 Prozent abrutschten. Evonik verloren 2,1 Prozent, ebenfalls wegen einer Abstufung. Die Papiere von BASF büßten rund ein Prozent ein und jene des Chemikalienhändlers Brenntag 0,4 Prozent.

Nächste Hiobsbotschaft bei Gerresheimer

Ein weiterer Aktienrückkauf der Commerzbank trieb die Aktien um 4,2 Prozent nach oben an die Dax-Spitze. Seit Jahresbeginn haben die Papiere ihren Wert bereits mehr als verdoppelt. Das Geldhaus will bis Mitte Februar 2026 bis eine Milliarde Euro für den Kauf eigener Aktien ausgeben. Mit dem danach geplanten Einzug der Papiere würde die Beteiligung der italienischen Großaktionärin Unicredit steigen, die jetzt schon direkt und über Finanzinstrumente rund 29 Prozent der Anteile hält. Ab 30 Prozent müssten die Italiener ein Übernahmeangebot für die übrigen Commerzbank-Aktien abgeben.

Beim Verpackungshersteller Gerresheimer nimmt die Talfahrt wegen schlechter Nachrichten kein Ende. Der neue Finanzchef Wolf Lehmann muss sich gleich im ersten Monat seiner Tätigkeit einer Prüfung durch die Finanzaufsicht Bafin stellen. Demnach liegen konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen wurde. Das Unternehmen sagte seine Kooperation zu, um den Sachverhalt zu klären. Dabei vertrat Gerresheimer die Auffassung, korrekt bilanziert zu haben. Die Aktie sackte um bis zu 38 Prozent auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2010 ab. Zum Handelsschluss betrug das Minus von 14,7 Prozent.

Die Aktien von Bechtle verbuchten nach positiven Analystenstudien Kursgewinne von 3,4 Prozent. Die Investmentbank Exane BNP stufte die Bechtle-Papiere von "Underperform" gleich doppelt auf "Outperform" hoch. Analyst Martin Jungfleisch zeigte sich in einer Studie optimistischer für den IT-Dienstleister.

Die Aktien von SFC Energy profitierten von weiteren Bestellungen und stiegen um 2,5 Prozent auf den höchsten Stand seit April. Anfang August waren die Papiere nach einer überraschenden Gewinnwarnung des beim Brennstoffzellen-Anbieters in der Spitze um fast ein Drittel abgestürzt.

Gold pausiert Rekordrally

Schwache Konjunkturdaten belasteten den Eurokurs. Am Nachmittag sank der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1732 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch über 1,18 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1756 (Dienstag: 1,1793) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8506 (0,8479) Euro.

Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima hat sich im September eingetrübt. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt einen leichten Anstieg erwartet. Die Unternehmen bewerten sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen schlechter. "Die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung erleidet einen Dämpfer", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Gold pausierte seine jüngste Rekordrally unterdessen. Der Preis einer Feinunze (31,1 Gramm) fiel um 0,24 Prozent auf 3.754 US-Dollar. In Euro gerechnet ging um 0,39 Prozent weiter bergauf. Gold baute jüngst seine Jahresgewinne weiter aus und erreichte sowohl in Dollar als auch in Euro neue Rekordmarken.

(mit Material von dpa-AFX)

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