onvista-Börsenfuchs: Kauft wertvolle Aktien, die wachsen!

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Hallo Leute! Wann machen unsere Währungshüter (endlich) was? Wie weit werden Teuerung und Zinsen dann steigen? Am Thema Inflation kommt in diesen Tagen kein Börsianer vorbei. Inzwischen gehen die Meinungen auseinander, ob die „Gefahr“ einer geldpolitischen Wende durch die Ami-Fed überschätzt oder eher unterschätzt wird. Wie das? Wie so oft, können entsprechende Wortmeldungen hochrangiger Währungsexperten sowie neue Konjunkturthermometer unterschiedlich interpretiert werden. Auch nach Pfingsten wird’s nicht nur auf der anderen Seite des großen Teichs wieder einen ganzen Haufen neuer Infos geben (bei uns kommt am Dienstag der der Ifo-Monatsbericht!).

Das Gespenst der Inflation geht um, lese ich heute in einer kritischen Betrachtung des Investment-Riesen Allianz Global Investors. Unbegründet sind diese Sorgen nicht, heißt es. Denn zuletzt schoss die jährliche Veränderungsrate der Verbraucherpreise in Ami-Land auf 4,2 % nach oben. Und trotzdem geben sich die Notenbanken noch tiefenentspannt, denn sie fürchten keinen dauerhaften Inflationsanstieg. Außerdem gibt es bei den Amis (nach steiler Erholung) schon wieder Signale für ein Abflachen des wirtschaftlichen Wachstums.

Wie auch immer, für Anleger stellt sich die Frage, wer von steigender Inflation profitiert. Deutsche-Bank-Strategen (aber die nicht allein) geben heute eine klassische Antwort: In Zeiten steigender Inflation waren Anleger in der Vergangenheit gut beraten, auf günstig bewertete Aktien – sogenannte Substanzwerte (engl.: „Value“) – zu setzen. Die finden sich üblicherweise in Sektoren wie Finanzen, Rohstoffen, Basiskonsum und Telekommunikation. Ausschlaggebend für die Kursrichtung von „Value“-Titeln sind vorrangig die Renditen am Anleihemarkt. Steigen diese, schlagen Substanzwerte in der Regel den Gesamtmarkt – und das unabhängig davon, ob das Wirtschaftswachstum Fahrt aufnimmt (wie derzeit noch in Europa) oder verliert (wie jetzt schon in den USA).

Neben dieser Eigenschaft lässt auch die günstige Bewertung Substanzwerte interessant erscheinen. Der Abschlag zu Wachstumstiteln (engl.: „Growth“) liegt gemessen am Kurs/Gewinn-Verhältnis für die Gewinne der kommenden zwölf Monate im Schnitt bei 50 Prozent und damit nahe den Rekordständen des vergangenen Jahres. Unter den europäischen Substanzwerten gelten Finanz- und Rohstoffaktien als besonders chancenreich.

Auch andere Analysten empfehlen mittlerweile mit ähnlicher Argumentation „Value“ statt „Growth“. Ich möchte einen (= meinen) dritten Aktientyp ergänzen: „Groval“ . Wie, den kennt Ihr nicht? Das sind die günstig bewerteten Wachstumsaktien – also die Kombination von Growth und Value. Deshalb ist gerade jetzt, in einer ziemlich richtungslosen Phase, gründliches Stockpicking angesagt mit dem Ziel, attraktive „Groval“-Aktien zu entdecken. Ist nicht leicht, wird sich aber lohnen. Und setzt Euch nicht unter Zeitdruck, denn wir kriegen wahrscheinlich noch schwächere Börsentage.

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