onvista-Börsenfuchs: Was kann man jetzt noch machen?

onvista · Uhr

Hallo Leute! Immer öfter höre ich seit ein paar Wochen die Frage, was man als Privatanleger jetzt noch tun kann (und andererseits besser lassen sollte). Fast immer outen sich diese Menschen als Aktienanleger mit unterschiedlichen langen Erfahrungen. Manchmal sind’s auch blutige Anfänger. Nach verbalem Intro zum besseren Kennenlernen wollen die meisten Anleger (oft sind’s auch typische Spekulanten) erst mal hören, wie ich die Aussichten für Wirtschaft und Börse beurteile. Fortgeschrittene fragen gleich nach Inflation und Geldpolitik. Man geht davon aus, dass der Börsenfuchs alles wissen und beantworten kann.

Also müssen diese Anleger erst vom Gegenteil aufgeklärt werden – mit den nötigen Hinweisen auf die Unterschiede zwischen Meinung und Wissen. Dann klappern wir im Dialog alle Möglichkeiten ab – hier eine Auswahl von Alternativen:

Ganz Vorsichtige (oder sogar Ängstliche) können ihren Aktienbestand abbauen und Kursgewinne mitnehmen. Wohin mit dem Geld? Zum Beispiel für zurückgestellte Anschaffungen. Oder in andere Anlageklassen investieren (Edelmetalle).

Umschichtungen vornehmen, also Loser raus aus dem Aktiendepot und in erfolgversprechende Titel tauschen.

Einseitige Depots umbauen, wenn sie zu Deutschland-lastig sind. Dann stärker international mischen (Wall Street, China).

Umbau auch, wenn Wachstumswerte wie die Tech-Giganten einseitig das Portfolio bestimmen. Dafür Anteil der Substanzwerte (Value) und Dividendenaktien vergrößern.

Ganz allgemein: Ich würde mich (soweit noch Anleihen im Bestand) vom Rentenmarkt verabschieden, insbesondere von Staatsanleihen.

Wer mit seinem Portfolio glücklich und zufrieden ist, aber aktiv bleiben möchte, dem empfehle ich meine „Bisschen-Taktik“: Langfristige Strategie weitgehend beibehalten, kurz- bis mittelfristig aber im kleineren Gang fahren. Das heißt Teil-Verkäufe und Teil-Neuanlagen, also kein totaler Ausstieg.

Gezielte Einzelkäufe (Stockpicking) sind für engagierte Selbstentscheider immer eine reizvolle Betätigung.

Wer noch kein physisches Gold als „Wertsicherung“ in seinem Portfolio hat, sollte mit kleinen Barren und Münzen beginnen.

Wer aber (noch) kein Geld am Kapitalmarkt investieren will, kann ja bei einem der Börsenspiele üben (Liste s. Google).

Und immer eine Alternative: Gönnen Sie sich einen neuen Pkw oder andere hochwertige Anschaffungen! Die Wirtschaft wird es Ihnen danken.

Zu guter Letzt: Wenn alle Vorschläge nicht in Frage kommen, stellt der Börsenfuchs seinerseits die letzte Frage: Haben Sie schon darüber nachgedacht, einfach mal (gemeint ist vorübergehend) nix zu machen – einfach gar nix?

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