onvista-Börsenfuchs: Oldtimer bleiben in einer sicheren Spur

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Hallo Leute! Ich krieg ab und an die Frage, welche Zusatzanlagen sich anbieten. Gemeint ist damit die von mir gern empfohlene „Core-Satellite-Strategie“. Zur Erinnerung: Vor allem größere bis voll große Vermögen (jenseits von 100.000 Euro) kann man in eine erfahrungsgemäß solide Kernanlage (Core) aufteilen, beispielsweise in Aktien, Immobilien oder Gold. Und drumherum können dann Ergänzungsanlagen (Satelliten) gesetzt werden – mit kleineren Beträgen und unterschiedlichen Chancen/Risiken-Profilen. Welche Anlageklassen und -instrumente dafür in Frage, sollte jeder selbst entscheiden. Denn für die Satelliten sollte man aus der großen Zahl von Möglichkeiten nicht nur solche auswählen, die eine attraktive Performance versprechen. Ich rate dazu, auch den Spaßfaktor zu berücksichtigen. Beispiele: In Kunst möglichst nur investieren, wenn man Freude an Bildern oder anderen Kunstwerken hat. Aber wer könnte edle Rotweine als Anlage wirklich genießen, wenn er ein hartnäckiger Abstinenzler ist?

Anders verhält es sich mit hochwertigen alten Autos. Gut erhaltene bzw. restaurierte Oldtimer sind nicht nur Eye-Catcher, die vielen (meist männlichen) Autofahrern aller Altersklassen Spaß machen. Als physische Investments können sie nämlich auch richtig genutzt werden. Wichtig: Sie weisen eine stabile Wertentwicklung auf. Schnelle Gewinne sollte der Verkäufer allerdings nicht erwarten.

Die Südwestbank hat jetzt dazu ihren Oldtimerindex 2020 veröffentlicht: Wie in den Vorjahren haben sich die Preise aus dem Index der Bank auch 2020 nur leicht verändert. So fiel der OTX im Vergleich zum Vorjahr um geringe 0,10 Prozent. Der BMW 507 belegt noch immer die Spitzenposition. Die Südwestbank veröffentlicht den Index jährlich seit 2010 und vergleicht damit die Wertentwicklung süddeutscher Autoklassiker mit anderen Anlageformen. Die höherpreisigen Modelle von Porsche haben im Preis leicht korrigiert, während einzelne Modelle von Mercedes, BMW und Opel leicht zulegen konnten. Den letzten deutlichen Aufwärtstrend verzeichnete der OTX im Jahr 2016. In den Folgejahren zeigte er seitdem nur leichte Veränderungen.

Oldtimer sind also nach wie vor eine wertstabile Investition. Dazu macht die Südwestbank folgende Rechnung auf: Während der Dax seit dem Jahr 2005 um 222,33 Prozent wuchs und der Euro-Stoxx-50-Performance-Index um 90,63 Prozent anstieg, legte der OTX um 452,16 Prozent zu. Der REX-P für deutsche Staatsanleihen wuchs in diesem Zeitraum um 64,33 Prozent.

Auch sie Banker empfehlen Autoklassiker nur als Beimischung zum Gesamtvermögen. Aus Renditegesichtspunkten sollte man einen Oldtimer erst ab einem Preis von rund 100.000 Euro kaufen. Dieser Anteil sollte nicht mehr als 5 bis 10 Prozent des Vermögens ausmachen.

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