onvista-Börsenfuchs: Die Deutschen wollen Aktien

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Hallo Leute! Wohin gehen Dow und Dax im neuen Jahr? Sollte man jetzt noch sein Aktiendepot aufstocken? Typische Anlegerfragen in diesen Tagen. Und meist werden sie zum Jahreswechsel von den Propheten mit „vorsichtigem Optimismus“ beantwortet. Für mich gibt’s aber Wichtigeres: Als alter Aktienförderer bin ich voll happy über den Lernprozess der deutschen Falschsparer (hat ja lang genug gedauert). Die kapieren inzwischen, dass die Beteiligung am Produktivkapital unserer Wirtschaft langfristig die sinnvollste Kombination aus Wertsteigerung und Sicherheit verspricht. Hey, selbst unsere Politiker beginnen umzudenken – die Aktie soll ein Element der Altersvorsorge werden. Halleluja!

Was momentan stört: Die Inflation ist zurück, auch in den Köpfen der Menschen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA). Wie hartnäckig die Teuerung sein wird, ist schon seit ein paar Monaten Gegenstand kontroverser Diskussionen in der Fachwelt. Aber die Bevölkerung macht sich Sorgen. Insbesondere die Preisexplosion bei Gas, Öl und Sprit tut vielen verdammt weh.

Unter dem Aspekt der Geldanlage sieht das DIVA zwei gesamtwirtschaftliche Entwicklungen mit Sorge. Zum einen macht das Nullzins-Umfeld der letzten Jahre traditionelle Sparformen unrentabel. Zudem gehen seit Monaten die Inflationsraten stetig nach oben. Nullzinspolitik und Inflation fressen Rendite. Beides zusammen kann den realen Zins ins Negative drücken. Für längerfristige Sparvorhaben bis hin zu ihrer Altersvorsorge suchen die Menschen deshalb immer häufiger alternative Anlageformen mit akzeptablen Renditen.

In der Folge misst das DIVA in einer diesmal in Kooperation mit der DWS durchgeführten repräsentativen Befragung von 2.000 Bürgern sowie 700 Finanz-anlageberatern eine zunehmend positive Einstellung zu aktienbasierten Anlagen. Wer etwas gegen steigende Inflation tun will, denkt demnach in erster Linie an Börse, Aktien, Fonds oder fondsgebundene Lebensversicherungen. Für immerhin fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger (47,7%) und fast alle Experten (95,3%) sind Aktien und Aktienfonds die Favoriten gegen Inflation. Danach folgen Immobilien (36,5%), ETFs (30,6%) und Edelmetalle (27,2%).

Nach Ansicht der DWS ist die Präferenz für Aktienanlagen nur konsequent: Vor allem mit Aktienfonds oder dynamischen Multi-Asset-Lösungen lässt sich, bei entsprechendem Anlagehorizont, eine vernünftige Realrendite erzielen, um damit Erspartes gegen schleichende Geldentwertung zu schützen. Konsequenterweise plant eine Mehrheit der Bürger, ihr Engagement in Aktien bzw. Aktienfonds zu erhöhen oder zumindest ihre Sparleistung in diese Asset-Klasse fortzuführen. Nur rund 8 Prozent planen eine Reduzierung. Das liest sich voll gut und bestätigt diverse Studien über die Entdeckung der Aktie in den vergangenen zwei Jahren. Dem ollen Börsenfuchs bleibt eigentlich nur eine Empfehlung: Weitermachen!

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