Post-Chef soll neuer Aufsichtsratschef der Telekom werden

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DEUTSCHLAND-DEUTSCHE-TELEKOM:Post-Chef soll neuer Aufsichtsratschef der Telekom werden

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Düsseldorf (Reuters) - Der Chef der Deutschen Post, Frank Appel, soll wie erwartet neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom werden.

Der 60jährige werde sich bei der Telekom-Hauptversammlung nächsten April für den Posten zur Wahl stellen, teilte die Telekom nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Mittwoch mit. Das Kontrollgremium regelte auch eine weitere Personalie: Telekom-Chef Timotheus Höttges soll länger an der Spitze des Konzerns bleiben.

Appel soll als Aufsichtsratsvorsitzender die Nachfolge des ehemaligen Henkel-Chefs Ulrich Lehner antreten. Der 75jährige scheidet aus Altersgründen aus dem Kontrollgremium aus. Appel sei für seine neue Rolle bestens qualifiziert, betonte Lehner: Er habe die Digitalisierung der Post forciert und verfüge "über ein ausgeprägtes Verständnis für das Wirtschaften in regulierten Märkten". Die Personalie kommt nicht überraschend: Insider hatten bereits berichtet, Appel sei Favorit für den Posten. Aktionärsvertreter hatten Appels Berufung indes kritisiert. "Eine Ämterdopplung sehen wir kritisch. Ein Vorstandsvorsitzender sollte nicht gleichzeitig den Aufsichtsratsvorsitz eines anderen Konzerns übernehmen", hatte etwa Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Fondsgesellschaft Deka, gesagt. Appel bleibt noch bis Mai 2023 an der Spitze der Post. Er ist nicht der erste Post-Chef an der Spitze des Telekom-Aufsichtsrats - auch sein Vorgänger Klaus Zumwinkel übernahm vorübergehend beide Aufgaben.

Der Bund nimmt bei beiden Bonner Konzernen eine Schlüsselposition ein. Über die staatseigene Förderbank KfW hält er rund 20,5 Prozent an der Post. Bei der Telekom sind es 13,8 Prozent, die direkt beim Bund liegen, 16,6 Prozent liegen bei der KfW.

Der seit 2014 amtierende Telekom-Vorstandschef Höttges soll zudem fünf weitere Jahre an der Spitze des Bonner Konzerns bleiben. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Ende 2023 auslaufenden Vertrag vorzeitig. Der 59jährige war bislang bis Ende 2023 bestellt. Höttges "steht wie kein anderer für den Wandel und den Erfolg der vergangenen Jahre", erklärte Lehner: "Wir sind froh, dass wir unseren Frontmann halten können." Eine Aufgabe gab der Aufsichtsrat dem Manager mit auf den Weg: Er solle die Telekom "zum führenden digitalen Telekommunikationsunternehmen weiterentwickeln".

Höttges hat in seiner Amtszeit die Telekom umgebaut und ihre Internationalisierung entschieden vorangetrieben, unter anderem durch den Kauf des T-Mobile US-Konkurrenten Sprint in den USA. Höttges pocht auch auf eine Konsolidierung der Branche in Europa.

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