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Bitcoin: Shortterm Pain, longterm Gain? Der Dollar könnte ein entscheidender Indikator sein

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Die Kryptowährung Bitcoin bleibt in enger Korrelation mit den Märkten. Nachdem es Ende letzter und zu Beginn der neuen Woche zu Korrekturen an den Aktienmärkten gekommen war, hat auch die Kryptowährung nachgegeben und ist einmal mehr unter die Marke von 40.000 Dollar gerutscht. Mit der Erholung der Märkte im heutigen Handel konnte auch Bitcoin die runde Marke wieder zurückerobern und hat mit der letzten Tageskerze zudem den Aufwärtstrend seit dem Ende der Korrektur über den Jahreswechsel bestätigt.

BTC vs USD im Kursverlauf
BTC vs USD im Kursverlauf · Quelle: onvista

Die bestehende Korrelation mit den Gesamtmärkten setzen Bitcoin und den restlichen Krypto-Sektor jedoch weiterhin denselben Risiken aus wie den Aktienmärkten. Die Zinswende, Inflation und geopolitische Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg geben nicht wirklich Spielraum für steigende Kurse, an den Märkten wird eher diskutiert, wie tief eine Korrektur an den Märkten gehen kann.

Entsprechend bleibt auch für Bitcoin weiteres Abwärtsmomentum ein Szenario, welches Anleger im Auge haben müssen. Der US-Dollar als indirekte Weltleitwährung gibt dabei ein weiteres Warnsignal. Nach zwei Jahren der Liquiditätsspritzen der US-Notenbank, wird dieser Pfad nun umgekehrt und das sieht man auch in der wachsenden Stärke des DXY, dem Dollar-Index, der den Kurs der US-Währung mit denen wichtiger anderer Industrieländer in Relation setzt, darunter dem britischen Pfund und dem Euro.

Direkt nach dem Corona-Schock ist der Dollar deutlich zu den anderen im Index abgebildeten Währungen abgewertet, doch spätestens seit im Sommer 2021 die Überlegungen nach einem Ende der lockeren Geldpolitik angefangen haben, befindet der Dollar sich wieder im Aufwärtstrend. Mittlerweile hat der DXY wieder sein Vorkrisenlevel erreicht.

US-Dollar-Index (DXY)
US-Dollar-Index (DXY) · Quelle: onvista

„Der DXY nähert sich dem Höchststand seit mehreren Jahrzehnten“, so auch Analyst Dylan LeClair in einem Tweet zu diesem Thema. „Der USD gewinnt gegenüber ausländischen Fiat-Währungen weiter an Stärke und verschärft die finanziellen Bedingungen. Ein Bruchpunkt für ein historisch überschuldetes Wirtschaftssystem nähert sich, wie maßgeschneidert.“ Das dürfte auch für Bitcoin kurzfristigen Abwärtsdruck bedeuten, wie man es in der Vergangenheit bereits gesehen hat, beispielsweise während des Corona-Crashs im März 2020. Laut dem Analysten wird die Erholung für Bitcoin jedoch erfolgen, wenn die Federal Reserve einen Wendepunkt erreicht und die Straffung der Geldpolitik nicht mehr weiterführen kann.

„Die Fed wird schließlich gezwungen sein, wieder zu einer Lockerung überzugehen, da auf jede anhaltende Phase geldpolitischer Straffung eine tiefe globale Rezession folgen wird“, prognostiziert der Analyst. „Beschädigungen der Lieferketten durch den Ukraine-Konflikt und China-Lockdowns mit diesem Grad an globaler Verschuldung = Staatsbankrotte. BTC wird fliegen“, so der Analyst via Twitter.

Die derzeitige starke Korrelation zwischen Bitcoin und den Aktienmärkten liegt an der großen Menge an spekulativem Kapital, welches sich in den Krypto-Märkten befindet und nicht langfristig und aus fundamentalen Gründen dort angelegt ist. Starke Gegenwinde, wie durch die anhaltende Inflationsdynamik oder der angesprochene Fall einer Wirtschaftsrezession, sorgen dafür, dass dieses Geld schnell abfließen und zu Verkaufsdruck führen wird. Setzt sich die Dollarstärke und die daraus resultierenden negativen Effekte für verschuldete Staaten und Unternehmen jedoch fort, wird die Fed gezwungen sein, ihren Straffungskurs zu revidieren, um die Wirtschaft nicht komplett abzuwürgen. Die Inflation wird jedoch weiterhin grassieren. Das ist ein Umfeld, in dem die fundamentalen Stärken von Bitcoin glänzen können und mehr Anleger aus diesen Gründen ihr Kapital in Bitcoin platzieren werden. Fazit: Kurzfristiges starkes Korrekturpotenzial – genauso wie für die Aktienmärkte. Langfristig enormes Aufwärtspotenzial. Anleger können sich entsprechend mit Cash-Reserven positionieren und tiefere Kurse nach und nach zum Einstieg nutzen.

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