Vorbörse: Anleger bleiben vorsichtig – Dax versucht Stabilisierung – Zinserhöhung weiter im Raum – Euro und Dollar auf Augenhöhe

Der Dax
Die Börsen Asiens folgten am Dienstag zunächst dem Kursrutsch, der am Vortag in Europa begonnen hatte - laut den Experten der Bank Credit Suisse auch wegen der Befürchtung, dass die US-Notenbank beim dieswöchigen Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming angesichts der hohen Inflation einen aggressiven Ton anschlagen könnte, was weitere geldpolitische Straffungen betrifft.
Hinzu kam die angekündigte Pause russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 Ende des Monats. Das hatte die Sorgen um einen drohenden Gasengpass im Winter, inklusive Rationierung für die Industrie, wieder hochkochen lassen. Der europäische Gaspreis war daher nach oben geschnellt, was Inflationsängste nährte.
Der Dax ringt nun im Bereich der 50-Tage-Linie nach Stabilisierung. Seit dem Zwischenhoch nahe der 14 000-Punkte-Marke vor einer Woche hat er schon wieder 5 Prozent verloren. Die Kursgewinne des August sind damit dahin, mittlerweile steht er wieder auf dem niedrigsten Niveau seit Ende Juli.
Laut den Experten der Commerzbank werden Anleger am Dienstag europäische Einkaufsmanagerindizes "mit Argusaugen beobachten". Demnach lautet die Frage, ob diese bereits Indizien dafür liefern, dass die zu erwartende Rezession möglicherweise doch schärfer werden könnte, als viele vermuten.
Einzelwerte im Überblick
Unter den Einzelwerten hierzulande richtet sich der Blick auf einige Nachzügler der Berichtssaison der Unternehmen. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien
Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm
Euro stabilisiert sich nach Fall auf tiefsten Stand seit 20 Jahren
Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn hat sich der Euro
Am Montag hatte eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten und die Sorge um die Wirtschaft der Eurozone angesichts eines drohenden Gasmangels den Euro nach unten gezogen und unter die Parität zum Dollar gedrückt. Unter Parität versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins zwischen zwei Währungen. Hinzu kommen jüngste Signale für eine weiter kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed. Diese hatten dem Dollar in der vergangenen Woche Auftrieb verliehen - und den Euro im Gegenzug belastet.
Im weiteren Tagesverlauf dürfte sich das Interesse von Investoren am Devisenmarkt vor allem auf wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone richten. Auf dem Programm stehen Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager im August, die am Vormittag erwartet werden. Unter anderem wegen der drohenden Energiekrise in Europa wird mit einer Stimmungseintrübung gerechnet.
Termine Unternehmen
06:55 DEU: TAG Immobilien, Q2-Zahlen
07:00 DEU: Voltabox, Q2-Zahlen
07:30 DEU: Dermapharm, Halbjahreszahlen
07:30 DEU: Douglas, Q3-Zahlen
10:00 DEU: About You, Hauptversammlung (online)
12:45 USA: Medtronic, Q1-Zahlen
USA: Nordstrom, Q2-Zahlen
USA: Urban Outfitters, Q2-Zahlen
USA: Intuit, Q4-Zahlen
Termine Konjunktur
02:30 JPN: Jibun Bank PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
07:00 FIN: Arbeitslosenquote 07/22
09:15 FRA: S&P Global PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
09:30 DEU: S&P Global PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
10:00 EUR: S&P Global PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
10:30 GBR: S&P Global/CIPS Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
15:45 USA: S&P Global Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 08/22 (1. Veröffentlichung)
16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 08/22
16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 07/22
16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 08/22 (vorläufig)
22:30 USA: API-Ölbericht (Woche)
Redaktion onvista/dpa-AFX