US-Zinsentscheid elektrisiert die Märkte

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Quelle: Pla2na/Shutterstock.com

Heute beginnt die zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank an deren Ende morgen Abend der nächste Zinsschritt erwartet wird.

Was macht Jerome Powell?

Mit einer Wahrscheinlichkeit von aktuell 82 Prozent wird eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte erwartet. Die Wahrscheinlichkeit für eben diese 75 Basispunkte war vor den US-Verbraucherpreisen in der Vorwoche allerdings noch deutlich niedriger.

Eine Erhöhung um satte 100 Basispunkte hat laut den Zins-Futures aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 18 Prozent, ebenfalls deutlich gestiegen im Vergleich zur Vorwoche.

Quelle: cmegroup

Die Markterwartung ist 75 Basispunkte

Der Markt geht also aktuell von einer Erhöhung um 75 Basispunkte aus. 100 Basispunkte oder gar 50 Basispunkte wären somit eine große Überraschung, welche für entsprechend große (negative...) Volatilität am Markt sorgen dürfte.

Eine Erhöhung um 100 Basispunkte würde vom Markt wohl als "panisch" (und damit negativ) interpretiert werden. Eine Erhöhung um lediglich 50 Basispunkte dürfte jedoch auch eine negative Marktreaktion nach sich ziehen, da dies aktuell nachlässig wäre von Seiten der Fed, betrachtet man die unverändert hohe Inflation bei den Verbraucher- und Produzentenpreisen.

Pressekonferenz entscheidend

Es wird also voraussichtlich entscheidend, was Fed-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz um 20:30 Uhr von sich geben wird. Gibt sich die Fed mit den (erwarteten) drei "großen" Zinserhöhungen von 75 Basispunkten zufrieden und drosselt sie Richtung Jahresende das Tempo in Richtung von kleineren Zinsschritten oder lässt sie den Fuß auf dem Gaspedal im Angesicht der rekordhohen Inflation?

Morgen Abend wissen wir mehr. Die schwedische Notenbank hat heute im Übrigen überraschend den Leitzins um 100 Basispunkte erhöht. Das war der größte Zinsschritt in Schweden seit 30 Jahren. Die Ausgangsbasis war hier allerdings mit 0,75 Prozent noch relativ niedrig. Die Inflation ist aktuell ein globales Problem, die US-Notenbank wird morgen darum bemüht sein, ihrer Vorreiterrolle im Kampf gegen eben diese gerecht zu werden.

Einen Kampf, den sie leider viel zu spät begonnen hat. Siehe dazu auch im Detail den Artikel vom August.

Mein Tipp: Die Fed wird bemüht sein, so wenig wie möglich (neues) Chaos zu generieren und entsprechend um 75 Basispunkte erhöhen und sich im Anschluss auf der Pressekonferenz mit Verbalakrobatik alle Türen offen lassen und auf die Entwicklung der Makro-Daten in den kommenden Wochen verweisen.

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