
Der Dax könnte am Mittwoch nach seinem Vortagskursrutsch einen Stabilisierungsversuch wagen. Unterstützung kommt von der Wall Street, die sich nach zunächst deutlicheren Verlusten zwar im Minus, aber am Tageshoch aus dem Handel verabschiedet hatte. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem Xetra-Auftakt 0,4 Prozent höher auf 23.585 Punkte.
Am Dienstag war der europäische Handel dem Ruf des Septembers gerecht geworden, ein schwieriger Börsenmonat zu sein. Ein Potpourri aus Risiken, die von Donald Trumps Wirtschaftspolitik, dem anhaltenden Ukraine-Krieg bis hin zu geldpolitischer Unsicherheit und der politischen Lage in Frankreich reichen, vertreibt den Anlegern derzeit die gute Stimmung, nachdem diese Risiken zuvor weitgehend ausgeblendet wurden.
Der Dax fiel unter seine 100-Tage-Linie, blieb aber über seinem Zwischentief von Anfang August. Laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners werden steigende Anleiherenditen mittlerweile am Aktienmarkt kritischer wahrgenommen. "Die große Frage lautet jetzt, wo die nächste Kaufschwelle der Anlegerinnen und Anleger liegt", schrieb der Experte am Morgen. Zuvor habe diese bei der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten gelegen, auf die Anleger nun wieder von unten schauen müssen.
USA: Anfangsverluste eingedämmt
Steigende Zinsen an den Kapitalmärkten und teils stark fallende Technologieaktien haben am Dienstag die großen US-Aktienindizes belastet, das Gros der Anfangsverluste konnte aber zum Teil wieder egalisiert werden. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,55 Prozent niedriger auf 45.295,81 Punkten. Damit entfernte sich der Dow wieder etwas von dem vor kurzem erreichten Rekordhoch von knapp 45.758 Zählern.
Am Montag waren die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Die Gefahr weiter steigender Staatsschulden veranlasste Investoren zu Verkäufen von US-Staatsanleihen. Im Gegenzug stiegen deren Renditen. Die Verzinsung 30-jähriger US-Papiere erreichte mit knapp fünf Prozent den höchsten Stand seit Juli.
Das wiederum lastete an den Aktienbörsen auf der Tech-Branche, die bei vielen Anlegern als sehr hoch bewertet gilt. Bei steigenden Zinsen hinterfragen Anleger diese hohen Bewertungen. Der von Tech-Schwergewichten dominierte Nasdaq 100 Index verlor 0,79 Prozent auf 23.231,11 Zähler. Der S&P 500 gab derweil um 0,69 Prozent auf 6.415,54 Punkte nach.
Asien: Verluste
Die wichtigsten Börsen Asiens sind am Mittwoch einer schwächeren Wall Street gefolgt. Für Nervosität sorgten gestiegene Renditen am US-Anleihenmarkt. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 0,6 Prozent und der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen büßte rund 0,7 Prozent. In Tokio sank der Nikkei 225 im späten Handel um rund ein Prozent.
Anleihen:
Devisen:
Rohöl:
Umstufungen von Aktien:
BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SAP AUF 300 (275) EUR - 'OVERWEIGHT'
JEFFERIES HEBT ADIDAS AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 220 (250) EUR
JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 40,50 (41) EUR - 'BUY'
JPMORGAN SENKT PUMA AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 16 (21) EUR
JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 236 (250) EUR - 'OVERWEIGHT'
JPMORGAN SETZT ADIDAS AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'
Redaktion onvista/dpa-AFX


