Verluste steigen trotz voller Auftragsbücher

Nordex: Aktie sinkt trotz neuem Großauftrag in Kroatien

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Bjoern Wylezich/Shutterstock.com

Die Auftragsbücher bei Nordex sind prall gefüllt: Erst vor Kurzem vermeldete der Hersteller von Windturbinen einen Großauftrag aus Polen, der insgesamt 37 Turbinen mit einer Nennleistung von 137 MW umfasst.

Heute vermeldete Nordex den nächsten Auftrag: Das SDax-Unternehmen wurde beauftragt, 10 Turbinen mit einer Leistung von 50 MW für einen Windpark in Kroatien zu liefern. Zusätzlich erhielt Nordex die Aufgabe, die Turbinen die nächsten 20 Jahre instandzuhalten und zu warten. Der Vertrag umfasst zudem eine Option auf Verlängerung um weitere 10 Jahre. Im Sommer 2023 beginnt Nordex, die 105 m hohen Windräder zu bauen. Ende 2023 sollen sie in Betrieb gehen.

Kroatien ist ein bekannter Markt. Nordex hat in diesem Land schon Anlagen mit einer Nennleistung von 312 MW errichtet. Addiert man alle Aufträge aus dem laufenden Jahr 2022 dazu, wird die Kapazität der Nordex-Turbinen in Kroatien auf rund 500 MW steigen.

Aktie fällt weiter

Die Aktie profitiert nicht von diesen Nachrichten: Sie liegt mit über 2,2 Prozent im Minus und notiert bei rund 7,30 Euro. Auf Wochensicht liegt sie sogar mit über 15 Prozent im Minus.

Das Problem bei Nordex sind nicht die Aufträge, denn die Bücher sind voll. Das Problem ist der hohe Kostendruck und die sehr geringen Margen. In den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres beträgt der Verlust bereits 283,2 Mio. Euro. Den letzten Gewinn erzielte Nordex im Jahr 2017 mit bescheidenen 300.000 Euro. Seitdem sind die Bilanzen tiefrot. Ein Blick auf den Aktienkurs lässt vermuten, dass der Geduldsfaden bei den Anlegern längst gerissen ist. Daher: Lieber die Finger von Nordex lassen.

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