Aktien Frankfurt Ausblick: Verhaltener Wochenauftakt erwartet

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz deutlicher Verlusten der US-Börsen am Freitag angesichts wieder zunehmender Inflationsängste könnte sich der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart zunächst behaupten. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stieg rund eine Stunde vor dem Xetra-Handelsstart um rund 0,2 Prozent auf 12 460 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit einem Plus von rund 0,1 Prozent erwartet.

Der Dax kommt aus einer turbulenten Vorwoche: Nachdem er zwischenzeitlich die runde Marke von 12 000 Punkten nur mit Mühe verteidigen konnte, war er am Freitagnachmittag mit 12 676 Punkten auf den höchsten Stand seit Ende September geklettert. Halten konnte er dieses Niveau angesichts der schwachen US-Börsen allerdings nicht. Einmal mehr brachte das Thema Inflation Sand ins Erholungsgetriebe: Von der Universität Michigan am Freitag veröffentlichte Inflationsprognosen hätten die Sorgen wieder befeuert, dass die US-Notenbank ihren restriktiven Kurs im Kampf gegen die Teuerungsraten fortsetzen muss, hieß es bei der Credit Suisse.

Analyst Thomas Altmann von QC Partners verwies zudem auf den aktuellen Parteitag der chinesischen Kommunistischen Partei als möglichen Belastungsfaktor: "Das strikte Festhalten an der Zero-Covid-Strategie bleibt eine große Gefahr für Chinas Wirtschaft und eine Belastung für die Weltkonjunktur." Ferner habe es auch im Taiwan-Konflikt keine positiven Neuigkeiten für die Börsianer gegeben. "Die militärische Option liegt weiterhin auf dem Tisch", so Altmann.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien der Lufthansa am Montag einen Blick wert sein, nachdem die Piloten der Tochter Eurowings in einen dreitägigen Tarifstreik getreten sind. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass trotz des Arbeitskampfes von den rund 400 am Montag geplanten Flügen mehr als 230 stattfinden. Auch für Dienstag und Mittwoch rechnet Eurowings damit, mehr als die Hälfte des geplanten Flugprogramms durchführen zu können. Im vorbörslichen Geschäft fielen die Lufthansa-Papiere auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Freitag zuletzt um 0,9 Prozent.

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk kann nach einem schwachen Quartal wegen anhaltender Probleme in der Lieferkette und hoher Materialbeschaffungskosten die Jahresziele nicht mehr halten. Der Vorstand geht zwar davon aus, dass sich in den kommenden Wochen die Lage zumindest etwas bessert, dies aber das reicht nicht ausreichen dürfte, um den Rückstand aufzuholen. Die im SDax notierten Vorzugsaktien verloren auf Tradegate rund 8 Prozent.

Beim Finanzdienstleister Hypoport führt die im Zuge gestiegener Zinsen und Wirtschaftsrisiken gesunkene Immobiliennachfrage zu Geschäftseinbußen. Das Transaktionsvolumen auf Hypoports Kreditplattform Europace fiel im dritten Quartal deutlich. Erst im September hatte das Unternehmen die Jahresziele kassieren müssen. Die Anteilsscheine verbilligten sich auf Tradegate um 0,4 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie mit einem Minus von mehr als 80 Prozent das zweitschwächste Papier im SDax./edh/mis

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