Merck droht Gewinnrückgang - Gegenwind nimmt zu

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Frankfurt (Reuters) - Nach einem deutlichen Gewinnanstieg im vergangenen Jahr stellt sich Merck auf zunehmenden Gegenwind ein.

Wegen des sich abschwächenden Markts für Halbleiter, eines weiteren Rückgangs der Corona-Nachfrage sowie der anhaltend hohen Inflation rechne Merck 2023 mit einem herausfordernden Jahr, teilte das Pharma- und Technologieunternehmen am Donnerstag mit. Belastend dürften sich auch negative Wechselkurseffekte auswirken. Merck erwartet ein leichtes bis solides organisches Umsatzwachstum. Der bereinigte operative Gewinn dürfte moderat zurückgehen oder bestenfalls stabil bleiben.

Im Life-Science-Geschäft, das Produkte für die Pharmaforschung und Arzneimittelherstellung anbietet, hatte Merck während der Corona-Pandemie von einer Rekordnachfrage profitiert. Die Nachfrage schwächte sich aber bereits im vergangenen Jahr ab. Der Bereich steuerte dennoch am stärksten zum Ergebnis 2022 bei. Insgesamt legte der bereinigte operative Betriebsgewinn (Ebitda) um gut zwölf Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit gut 6,9 Milliarden etwas mehr erwartet.

Der Umsatz erhöhte sich, auch dank positiver Wechselkurseffekte, um knapp 13 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro. Das organische Umsatzplus betrug mehr als sechs Prozent. "In einem herausfordernden Umfeld haben wir im Geschäftsjahr 2022 ein profitables Wachstum erzielt", sagte Merck-Chefin Belen Garijo. "Die gute Entwicklung des Kerngeschäfts von Life Science hat den erwarteten Rückgang der Covid-19-bedingten Nachfrage mehr als kompensiert." Da auch der Gewinn unter dem Strich kräftig zulegte, sollen die Aktionäre eine 35 Cent höhere Dividende von 2,20 Euro je Aktie erhalten.

(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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