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Putsch in Russland abgewendet

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Prigoschins Coup misslingt


Am Ende gab es dann doch keine Bilder wie 1991: keine Panzer der russischen Armee auf dem Roten Platz, keine Ansprache der Meuterer im Staatsfernsehen. Bei alledem: Wie 1991 fiel der Putsch des vergangenen Wochenendes in sich zusammen, weil sich die offiziellen Armeeeinheiten des Landes nicht mit den Meuterern solidarisierten. Die Söldner der russischen "Wagner"-Truppen, ursprünglich gepäppelt durch Russlands Präsident Putin höchstpersönlich, standen zwar schon in Lipezk, nur noch rund 200 km vor Moskau, aber alleine auf weiter Flur. Zwar vermied Wladimir Putin Bilder wie 1991. Aber: Letztlich markieren die Ereignisse des zurückliegenden Wochenendes den Anfang vom Ende des Putinismus, genauso wie der gescheiterte Putsch 1991 das Ende der Sowjetunion besiegelte, nebst Niedergang Gorbatschows als Staatslenker. Das Problem: Putin hat niemanden als Nachfolger aufgebaut. Im Gegenteil: Er hat sich Rechte eingeholt, bis 2036 durchzuregieren. Dabei ist Putin bekanntermaßen so krank, dass er das Jahr 2036 höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben wird. In den kommenden Wochen und Monaten werden innerhalb der Machtzirkel in Moskau die Rivalitäten um Putins Nachfolge drastisch zunehmen. Wer dabei den Sieg davontragen wird: unmöglich zu sagen. Die Ukraine ist gut beraten, im laufenden Krieg zu versuchen, aus dem Tohuwabohu in Moskau Kapital zu schlagen. Vorsicht ist angesagt: Die Möglichkeit besteht, dass die versprengten Wagner-Truppen, implizit oder explizit aus Minsk mit Asyl ausgestattet, neuerlich auf der Bildfläche des Krieges auftauchen könnten, dann aus Belarus.

Finanzmärkte müssen verdauen


Die Aktienmärkte in Asien reagierten nervös auf die Meldungen aus Russland. Der Nikkei 225 verlor über Nacht knapp 1,5%. Der russische Rubel tendiert am Devisenmarkt seit gut einem halben Jahr abwärts. Seit rund vier Wochen ist ein neuerlicher Schwächeanfall zu beobachten. Dies steht kaum mit Prigoschins Aktivitäten in einem Zusammenhang, mehr mit Initiativen der Regulierer in Westeuropa. So drängt die EZB die Geschäftsbanken im Euro-Währungsgebiet dazu, auch die letzten verbliebenen Geschäftsbeziehungen mit Russland zu kappen. Der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent notiert aktuell um 1,75 US-Dollar höher als im Tief am Freitag: keine übergroße Schwankung. Die Finanzmärkte werden heute neben Russland weiteres zu verarbeiten haben, bspw. miese Zahlen vom Freitag zur Stimmung unter den deutschen Einkaufsmanagern. Die Börse in Frankfurt wird kraftlos in die neue Woche starten.

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