Autoverband VDA - EU-Kommission soll CO2-Ziele rascher überprüfen
Berlin (Reuters) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert die EU-Kommission auf, die CO2-Ziele für Autos und leichte Nutzfahrzeuge schneller zu überprüfen als bislang geplant.
Die Nachfrage nach Elektroautos bleibe derzeit hinter den Erwartungen zurück, erklärte der VDA am Freitag. Entsprechend solle die eigentlich für 2026 geplante Überprüfung der Ziele um ein Jahr auf 2025 vorgezogen werden, um schneller gegensteuern zu können. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte, um die Ziele zu erreichen, müssten die Rahmenbedingungen stimmen. "Wir sehen insgesamt, dass die Schere zwischen ambitionierten Zielsetzungen in der Flottenregulierung und unterstützenden Rahmenbedingungen weiter auseinander geht."
Derzeit sei geplant, die Ziele für Autos 2026 zu überprüfen, die für schwere Nutzfahrzeuge 2027. Entsprechend könnten erst ein oder zwei Jahre später Konsequenzen gezogen werden. "Diese Zeit haben wir nicht", sagte Müller. Sie forderte unter anderem, das Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Wasserstoff-Tankstellen zu erhöhen, verbunden mit einem beschleunigten Netzausbau. Der Bericht des ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi habe zuletzt die Versäumnisse beim Umstieg zur Elektromobilität auf den Punkt gebracht.
Ab 2025 gelten in der Europäischen Union strengere CO2-Ziele, da die Obergrenze für die durchschnittlichen Emissionen von Neuwagen von 116 Gramm pro Kilometer im Jahr 2024 auf 94 Gramm pro Kilometer sinkt. Gelingt es nicht, diese Ziele etwa durch den verstärkten Verkauf von Elektroautos zu erreichen, drohen den Unternehmen hohe Strafzahlungen. Für 2030 ist eine weitere Verschärfung der Flottengrenzwerte geplant.
(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)