Wall Street

US-Börse macht Freitagsverluste wett - Zinssenkungshoffnung gibt Auftrieb

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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(dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Montag auf Erholungskurs. Die Verluste vom Freitag nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht sind abgehakt. Auftrieb geben nun wieder Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed sowie vorsichtig optimistische Signale im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.

Der Dow Jones Industrial gewann zuletzt 1,3 Prozent auf gut 44.160 Punkte, nachdem der Leitindex am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juni gesackt war. Der technologielastige Nasdaq 100 legte zum Wochenstart um 1,7 Prozent auf knapp 23.150 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete einen Zuwachs von 1,4 Prozent auf 6.322 Zähler.

Personalien bei der US-Notenbank beschäftigen die Anleger. Gouverneurin Adriana Kugler gibt ihr Amt im Führungsgremium der Fed überraschend vorzeitig ab. Einen Grund nannte sie nicht. Präsident Donald Trump wittert nun seine Chance. Mit der anstehenden Neubesetzung will er den künftigen Kurs der Fed in seinem Sinn beeinflussen. Denn das Gremium legt den wichtigen Leitzins fest, der indirekt das Wirtschaftswachstum fördern kann.

Dem US-Präsidenten obliegt die Nominierung der Fed-Gouverneure, die dann vom Senat bestätigt werden müssen. Von Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump ebenfalls und bereits seit Längerem den Rücktritt, da dieser bisher einer Senkung der Leitzinsen widersprochen hat. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Kuglers Amtszeit wäre im Januar zu Ende gegangen.

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Dass Trump obendrein die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, feuerte und ankündigte, in den kommenden Tagen auch hier einen Ersatz bekanntgeben zu wollen, schürt Unsicherheit. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, weckt das Vorgehen Trumps "einmal mehr die Angst vor der zukünftigen politischen Unabhängigkeit solcher Institutionen und Berichte".

Am New Yorker schien das Thema um die Personalien am Montag allerdings niemanden zu stören. Anleger sind guter Dinge - und auch Aktien-Stratege Michael Wilson von Morgan Stanley steht weiter positiv zu US-Aktien. Er verwies auf die V-förmige Erholung der Ergebniserwartungen von Analysten. Kursrücksetzer sieht er als Kaufchance.

Goldman-Sachs-Stratege David Kostin hob zudem angesichts der laufenden Berichtssaison die außergewöhnlichen Wachstumsraten der größten Tech-Konzerne, der "glorreichen Sieben", positiv hervor. Die Aktien von Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla legten am Montag um bis zu drei Prozent zu. Bei Amazon aber blieb eine Kurserholung nach dem Freitagsrutsch aus, die Papiere gaben nochmals um ein Prozent nach.

Unter den kleineren Werten sprangen Commscope um rund 90 Prozent hoch, nachdem der Glasfaserkabel-Hersteller Amphenol das Geschäft für Verbindungs- und Kabellösungen des Unternehmens für 10,5 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen will. Amphenol legten um 3,6 Prozent zu./ajx/he

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