Über 800 Tote und 2800 Verletzte bei Erdbeben in Afghanistan

Reuters · Uhr
Artikel teilen:
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2025. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Kabul (Reuters) - Bei einem schweren Erdbeben im Osten Afghanistans sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 812 Menschen getötet worden.

Zudem seien bei den Erdstößen der Stärke sechs mehr als 2800 Menschen verletzt worden, teilte das Innenministerium der radikal-islamischen Taliban-Regierung am Montag mit. Die Zahl der Opfer in der abgelegenen Gegend könne noch weiter steigen, befürchteten die Behörden. Drei Dörfer in der Gebirgsregion wurden Bewohnern und Rettungskräften zufolge völlig zerstört, in mehreren anderen Orten sei erheblicher Schaden entstanden. Viele Häuser, die oft nur aus Lehm und Steinen bestehen, stürzten ein. Rettungseinheiten des Militärs suchten nach Überlebenden und flogen nach Angaben des Verteidigungsministeriums Hunderte Verletzte und Leichen aus. Auch erste internationale Hilfe traf ein. Es war das schwerste Beben in Afghanistan seit Juni 2022, als bei Erdstößen der Stärke 6,1 mindestens 1000 Menschen ums Leben kamen.

Das jüngste Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von zehn Kilometern und erschütterte das Gebiet kurz nach Mitternacht. Betroffen waren die an Pakistan grenzenden Provinzen Kunar und Nangarhar. In Afghanistan kommt es öfter zu Erdbeben.

INTERNATIONALE HILFE LÄUFT AN

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Kabul bat um internationale Hilfe. "Wir brauchen sie, denn viele Menschen hier haben ihr Leben und ihr Heim verloren", sagte er Reuters. China erklärte sich bereit, Katastrophenhilfe "entsprechend Afghanistans Bedürfnissen und im Rahmen der Möglichkeiten" zu leisten.

Indien lieferte nach eigenen Angaben 1000 Familienzelte nach Kabul und war dabei, 15 Tonnen Lebensmittel nach Kunar zu bringen. Weitere Hilfsgüter aus Indien sollen ab Dienstag folgen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte auf der Plattform X, der UN-Einsatz in Afghanistan bereite Hilfe für die zerstörten Gebiete vor.

Im vergangenen Jahr starben insgesamt mehr als 1000 Menschen bei einer Serie von Beben im Westen des Landes, das zu den ärmsten Nationen der Welt gehört. Zudem haben sich nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 zahlreiche internationale Hilfsorganisationen aus Afghanistan zurückgezogen.

(Bericht von Mohammad Yunus Yawar, Saeed Shah, Charlotte Greenfield, geschrieben von Christian Rüttger, Sabine Ehrhardt; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Das könnte dich auch interessieren

Dax Tagesrückblick 02.09.2025
Dax sackt ab - Immobilienwerte mit herben Verlustengestern, 17:58 Uhr · onvista
Jemand geht vor dem Dax-Logo vorbei.
Rendite so hoch wie zuletzt 1998
Vier Antworten zur Schuldenkrise in Großbritanniengestern, 15:53 Uhr · onvista
Vier Antworten zur Schuldenkrise in Großbritannien
onvista Mahlzeit 02.09.2025
Tesla, Deutz & SMA Solar: Absatzkrise, Drohnen-Deal & Gewinnwarnung im Fokusgestern, 12:57 Uhr · onvista
onvista Mahlzeit
Dax Chartanalyse 02.09.2029
Dax fällt unter 23.800 Punkte und könnte weiter nachgebengestern, 11:21 Uhr · onvista
Chartanalyse
Börse in New York
Steigende Zinsen und schwache Techwerte belasten auch US-Aktiengestern, 19:44 Uhr · dpa-AFX
Eine Flagge vor der Börse in New York.
Premium-Beiträge
Diageo, Pernod-Ricard und Co.
Schnaps-Aktien in der Krise: Schnäppchen oder zurecht billig?31. Aug. · onvista
Kolumne von Stefan Riße
Trumps Fed-Attacke könnte verheerende Folgen haben30. Aug. · Acatis
Trading-Impuls
Dieser Nasdaq-100-Wert bietet Short-Chancen27. Aug. · onvista