
Der deutsche Leitindex Dax ist am Mittwoch mit dem Schwergewicht SAP ins Minus gedreht. Der deutsche Leitindex ließ seine anfänglichen Gewinne am Nachmittag liegen und rutschte dann bis an die Marke von 23.600 Punkten ab. Ins Handelsende ging er 0,36 Prozent tiefer bei 23.633 Punkten.
Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Unternehmen schloss 0,6 Prozent tiefer bei 30.149 Zählern.
Anleger wägten außerdem ab zwischen geldpolitischer Hoffnung und geopolitischen Sorgen, die bei deutschen Aktien letztlich überwogen. Laut Eckhard Schulte von Main Sky Asset Management zeigten überraschend schwache Daten zur Entwicklung der Erzeugerpreise in den USA, dass sich die Tür für einen großen Zinsschritt durch die US-Notenbank Fed öffnet.
Zurück hielten sich Anleger jedoch angesichts des Abschusses von Drohnen über polnischem Staatsgebiet. Die Drohnen stammen nach polnischen Regierungsangaben aus Russland.
Siemens Energy an der Dax-Spitze
Im Fokus standen am Mittwoch auch am deutschen Aktienmarkt die Nachrichten rund um den amerikanischen Software-Konzern Oracle. Dessen tags zuvor gemeldetes Wachstum mit Rechenzentren trieb am Mittwoch Aktien von Profiteuren der Künstlichen Intelligenz (KI) an; im Dax gewann daher vor allem Siemens Energy.
Analyst Gael de-Bray von der Deutschen Bank etwa schrieb im Juni, der mehrjährige Investitionszyklus in Energietechnik habe wegen des Energiebedarfs von Rechenzentren nochmals an Dynamik gewonnen. Die Aktien von Siemens Energy verteuerten sich letztlich um 4,5 Prozent und gingen oberhalb der 95-Euro-Marke aus dem Handel.
Oracle-Hype hilft SAP nur kurz
Die Aktien von SAP, einem direkten Oracle-Konkurrenten, profitierten dagegen nur kurzzeitig von der Rally der US-Aktie.
Nach anfänglichen Gewinnen drehte der Kurs des Dax-Schwergewichts zum Handelsende knapp drei Prozent ins Minus. Der jüngste Abwärtstrend erhielt damit seine Fortsetzung: Die Aktien sackten auf ein Tief seit April. In der Jahresbilanz liegt SAP mittlerweile mit fünf Prozent im Minus.
Die Walldorfer von SAP haben im Gegensatz zu Oracle kaum Geschäft mit dem Angebot von Cloudrechenkapazität. Die Cloudsoftware von SAP zur Unternehmenssteuerung läuft zumeist in Rechenzentren anderer großer Anbieter wie Amazon, Google, Microsoft oder Alibaba. Oracle hatte sich mit der Cloud-Inftratstruktur strategisch ein weiteres Standbein aufgebaut und investiert dafür viel Geld.
(mit Material von dpa-AFX)
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