Fast jeder dritte Selbstständige kann Geschäftsentwicklung nur schwer vorhersagen

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Berlin (Reuters) - Die Unsicherheit unter den Selbstständigen in Deutschland ist im August gestiegen.

30,1 Prozent fällt es schwer, die eigene Geschäftsentwicklung vorherzusagen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zeigt. Das ist der erste Anstieg nach zuvor drei Rückgängen in Folge. Der Anteil gilt als Indikator für wirtschaftliche Unsicherheit. Diese ist weit höher als in der Gesamtwirtschaft, wo der Wert im August bei 20,8 Prozent lag. "Selbstständige sind auf verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit angewiesen", sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber.

Das Geschäftsklima bei den Selbstständigen und Kleinstunternehmen verbesserte sich dagegen im August. Das entsprechende Barometer stieg auf minus 13,8 Zähler von minus 16,9 Punkten im Juli. Die Befragten bewerteten ihre laufenden Geschäfte deutlich weniger negativ. Auch bei den Erwartungen nahm der Pessimismus ab. Besonders im Gastgewerbe, bei Freiberuflern und in der Unternehmensberatung hellte sich die Lage merklich auf. Dagegen trübte sich die Stimmung in der Reisebranche ein. "Trotz positiver Impulse bleibt die Lage herausfordernd", sagte Demmelhuber.

Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) fordert konkrete politische Schritte. "Auf die Bundestagswahl und die Regierungsbildung folgten eine lange Sommerpause und eine starke Fokussierung auf außenpolitische Themen", sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Lutz. "Jetzt ist es Zeit, sich der Wirtschafts- und Sozialpolitik zuzuwenden."

Das Ifo-Institut befragt für den Indikator in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen Jimdo monatlich etwa 1700 Soloselbstständige sowie Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden. "Solange strukturelle Probleme wie Bürokratie, fehlende Absicherung und unfaire Rahmenbedingungen ungelöst sind, bleibt die wirtschaftliche Basis Deutschlands geschwächt", sagte Jimdo-Chef Matthias Henze.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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