Dax im Minus - Sorgen vor eskalierendem Zollstreit belasten Markt

Sorgen vor einer fortgesetzten Eskalation im Handelskonflikt zwischen den Wirtschaftsmächten USA und China haben am Dienstag den Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt zunichte gemacht. Zudem sind die Anleger auf dem hohen Niveau, das der Dax inzwischen erreicht hat, vorsichtig, denn im Tagesverlauf startet in den USA die Berichtssaison mit den Quartalszahlen der Großbanken.
Etwa eine Stunde nach Handelsbeginn büßte der deutsche Leitindex gut 1,2 Prozent auf 24.090 Zähler ein.
Der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen gab um ein Prozent auf 30.142 Punkte nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor ebenso etwa ein Prozent auf 5.519 Zähler.
Nach dem am Freitag erneut eskalierten Handelsstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften, in dem US-Präsident Trump am Sonntag wieder versöhnlichere Töne in Richtung des chinesischen Präsidenten Xi anschlug, meldete sich nun wieder China.
Das Handelsministerium in Peking bekräftigte die Absicht, den Handelsstreit mit den USA bis zum Ende ausfechten zu wollen, auch wenn die Tür seitens China für Verhandlungen offen bleibe.
Der Dax sei wieder im Seitwärtstrend, solange er nicht nachhaltig unter 24.162 Punkte falle, erklärte Analyst Martin Utschneider von Robomarkets die derzeitige Situation für den deutschen Leitindex aus charttechnischer Sicht. Dies ist das Niveau, von dem aus dem Börsenbarometer zum Start in den Monat Oktober der Sprung nach oben bis auf das Rekordhoch von 24.771 Punkte gelungen war.
"Sollte kein Halt bei 24.162 Punkten erfolgen, dann wäre die nächste Orientierungsgröße die 38-Tage-Linie bei 23.923 Indexzählern."
MS stuft ab: Siemens nehmen Abstand vom Rekordhoch
Vom Rekordhoch vergangener Woche könnten sich die Aktien von Siemens am Dienstag etwas weiter nach unten absetzen. Grund für Verluste war eine Abstufung von "Overweight" auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley (MS). Die Anteilscheine verloren gut eine Stunde nach Handelsstart etwa 2,9 Prozent auf 238,90 Euro.
Am Donnerstag hatten sie auf mit 250,15 Euro ein historisches Hoch erklommen.
Nach einer mit hohen Kursgewinnen einhergehenden Neubewertung der Aktien im laufenden Jahr handelten diese nun nicht mehr mit einem wesentlichen Abschlag zur theoretischen Summe der Konzernteile, argumentierte Analyst Max Yates. Das lasse den Papieren nicht mehr viel Aufwärtspotenzial, zumal hierfür auch die Impulse fehlten.
(mit Material von dpa-AFX)