Bis zu 30 Prozent im Minus

So sieht der Bitcoin-Absturz im historischen Vergleich aus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Ein fallender Bitcoin-Kurs ist zu sehen.
Quelle: Adobe.com/oggia

In den vergangenen sechs Wochen erlebte die Kryptowährung Bitcoin einen heftigen Abverkauf. 30 Prozent ging es seit dem Rekordhoch bei gut 126.000 US-Dollar in der Spitze nach unten. Damit nicht genug: Der aktuelle Kurs von rund 91.500 Dollar liegt unter den 93.400 Dollar, welche Bitcoin Ende Dezember 2024 wert war. Somit sind auch die gesamten Jahresgewinne der Kryptowährung dahin.

Wenn die Geschichte der volatilen digitalen Devise der Maßstab ist, musst du dich auf weitere Verluste einstellen. Bitcoin, trotz fantastischer Gewinne, hat auch schon mehrere, große Rücksetzer hinter sich.

Die schlimmsten Abstürze liegen nur wenige Jahre zurück

Ein Beispiel sind die Jahre 2021/22. Nach einem Hoch bei rund 63.400 US-Dollar im April 2021 rutschte Bitcoin bis Ende Juli um 53 Prozent ab, erholte sich dann bis November vollständig, ehe ein noch größerer Rücksetzer folgte. Im Bärenmarkt 2022 ging es von da an nochmals über 75 Prozent nach unten. Diese Schwächephase dauerte 375 Tage an.

Nochmals tiefer fiel die Kryptowährung nach dem astronomischen Kurssprung anno 2017. Zum Jahresbeginn damals war ein Bitcoin gut 1.000 Dollar wert, bis zum Dezember ging es auf fast 20.000 Dollar nach oben, anschließend verlor die Kryptowährung in der Spitze 83 Prozent ihres Werts. Dieser Verlust wird nur noch getoppt von Rücksetzern in seiner Anfangszeit, als die Kurse im ein- bis dreistelligen Dollar-Bereich (!) rangierten.

Was vielleicht ein wenig Hoffnung macht: Zwischenzeitliche Rücksetzer, die an den Aktienmärkten schon ein echter Bärenmarkt wären, sind bei Bitcoin üblich. Schon im April hatte der Kurs, wieder gerechnet vom vorigen Hoch, ein Minus von über 25 Prozent angesammelt, ebenso im September 2024. 

Anders gesagt: Mit solchen Abstürzen musst du rechnen, wenn du bei Bitcoin mitmischst. Anders als beim Bärenmarkt 2021, der mehreren Faktoren (unter anderem der Skandal um die Kryptobörse FTX) innerhalb des Krypto-Ökosystems geschuldet war, leidet der Kurs dieses Mal unter der allgemein nervösen Marktstimmung.

Stimmung an den Börsen zieht den Bitcoin mit nach unten

Auch wenn die Kryptowährung eine Zeit lang als unkorreliert zu Aktien galt, bewegt sich Bitcoin seit 2020 meistens parallel zu Aktien. Besonders markant ist die Korrelation zu den großen Tech-Werten. Denen gegenüber wächst die Skepsis der Anleger zunehmend, haben sie doch im bisherigen Börsenjahr massiv zugelegt.

Diese Zweifel zehren auch an Bitcoin. Darüber hinaus ist der Verkaufsdruck innerhalb des Krypto-Ökosystems groß. Blackrocks Bitcoin-ETF (IBIT) sah laut „Coindesk“ die größten Mittelabflüsse seit seiner Auflage überhaupt. 

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Von Marktstrategen wiederum hieß es, dass die Abverkäufe bei Aktien und Kryptowährungen sich wechselseitig verstärken. So würden etwaige Margin-Anforderungen (Sicherheiten bei kreditfinanzierten Aktienkäufen) Anleger zwingen, andere Positionen aufzulösen, wie beispielsweise Krypto-Investments.

Wichtige Signale stehen an

Damit dürfte der Druck auf Bitcoin kurzfristig hoch bleiben, ehe sich die Stimmung am Aktienmarkt stabilisiert und der Risikoappetit der Anleger wieder zunimmt. Erste Signale dafür, ob eine Wende kommen kann, gibt es bereits in dieser Woche. Am Mittwochabend liefert mit Nvidia der KI-Profiteur schlechthin Quartalszahlen.

Toppt Nvidia die Erwartungen, könnte das die Skepsis um die hohen Bewertungen mildern. Bleibt der Chiphersteller hinter den Erwartungen zurück, dürften sich die Zweifel gegenüber Tech-Werten noch verstärken, was indirekt Bitcoin belasten würde. 

Darüber hinaus stehen am Donnerstag US-Arbeitslosenzahlen an, die wegen des Regierungsstillstands nicht veröffentlicht wurden. Diese wiederum könnten Aufschluss darüber liefern, ob die US-Notenbank in diesem Jahr nochmal die Zinsen senkt. Niedrigere Zinsen sind tendenziell positiv für Aktien sowie für unverzinste Wertanlagen wie Bitcoin.

Schlimmstenfalls aber ist dieser Kursrutsch noch lange nicht ausgestanden, wie die letzten Bärenzyklen bei Bitcoin zeigen. Schon Anfang des Monats mahnte Krypto-Analyst Markus Thielen, dass aktuell viele langjährige Halter Bitcoin verkaufen und sich ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage aufbaue. 

Dieser Trend könne sich noch bis ins Frühjahr ziehen und den Preis belasten. Dann wären noch weitaus tiefere Kurse keine Überraschung. Zu einem ähnlichen Szenario kam es nämlich schon beim letzten größeren Abwärtstrend 2021/22.

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