
Das China-Geschäft des US-Chipkonzerns Nvidia wird sich einem Zeitungsbericht zufolge wohl langsamer erholen als zunächst gedacht. Die Regierung in Peking wolle den Import des KI-Prozessors H200 begrenzen, obwohl US-Präsident Donald Trump die Lieferung unter Auflagen genehmigt hat, schrieb die "Financial Times" am Dienstag unter Berufung auf Insider. Der H200 ist eine abgespeckte Variante des aktuell stärksten KI-Prozessors Blackwell. Er ist deutlich schneller als das bislang legal in der Volksrepublik erhältliche Modell H20.
Trump hatte auf dem Kurznachrichtendienst Truth Social angekündigt, den umstrittenen H200-Export nach China zuzulassen. Er knüpft dies jedoch an eine Abgabe von 25 Prozent. Darüber hinaus erhielten nur zugelassene Abnehmer die Prozessoren. Um den militärischen und technologischen Aufstieg Chinas zu bremsen, beschränken die USA den Export von Hochtechnologie. Kritikern zufolge unterminiert die Lieferung von H200 diese Bemühungen.
Wegen der politischen Spannungen mit den USA drängt die Regierung in Peking chinesische Firmen dazu, auf Produkte von Nvidia oder anderen US-Firmen zu verzichten. Sie begründet dies mit potenziellen Sicherheitsrisiken. Nvidia hat mehrfach betont, keine "Hintertüren" einzubauen, mit denen die Chips aus der Ferne kontrolliert werden können.
Der FT-Bericht dämpfte die anfängliche Freude der Anleger über die Freigabe der H200-Exporte. Nvidia-Aktien konnten am Dienstag im vorbörslichen Geschäft der Wall Street ihre zwischenzeitlichen Gewinne von etwa zwei Prozent nicht halten und notierten zuletzt weniger als ein Prozent im Plus.



