Trump will Kämpfe zwischen Kambodscha und Thailand mit Anruf beilegen

Reuters · Uhr
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Mount Pocono/Bangkok/Phnom Penh, 10. Dez (Reuters) - US-Präsident Donald Trump will die neu ausgebrochenen Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha mit einem Telefonat beenden und damit einen von ihm im Juli vermittelten Waffenstillstand retten.

Er kündigte für diesen Mittwoch "einen Anruf" an. "Wer sonst könnte sagen, ich werde einen Anruf tätigen und einen Krieg zwischen zwei sehr mächtigen Ländern beenden", sagte Trump auf einer Kundgebung in Pennsylvania am Dienstagabend (Ortszeit) mit Blick auf die beiden südostasiatischen Länder.

Die Kämpfe gingen derweil weiter. Das thailändische Militär teilte am Mittwoch mit, von kambodschanischen Streitkräften abgefeuerte Raketen seien in der Nähe eines Krankenhauses eingeschlagen. Daraufhin habe das Gebäude evakuiert werden müssen, Patienten und Angestellte seien in Sicherheit gebracht worden. Das kambodschanische Militär erklärte, Thailand habe mit Artillerie und bewaffneten Drohnen angegriffen sowie Mörsergranaten auf Wohnhäuser abgefeuert. Zudem seien thailändische F-16-Kampfjets in den kambodschanischen Luftraum eingedrungen und hätten Bomben in der Nähe von zivilen Gebieten abgeworfen.

Die beiden Länder machen sich gegenseitig für die am Montag neu ausgebrochenen Zusammenstöße verantwortlich. Nach Angaben des kambodschanischen Verteidigungsministeriums vom Dienstagabend sind seitdem neun Zivilisten getötet und 20 weitere schwer verletzt worden. Thailändischen Angaben zufolge starben vier Soldaten, 68 Menschen wurden verletzt. Die Kämpfe sind die heftigsten seit einem fünftägigen Schlagabtausch mit Raketen und schwerer Artillerie im Juli. Bei diesen schwersten Zusammenstößen der jüngsten Vergangenheit waren mindestens 48 Menschen getötet und 300.000 vertrieben worden, bevor Trump einen Waffenstillstand vermittelte.

Die Spannungen hatten zugenommen, seit Thailand im vergangenen Monat Deeskalationsmaßnahmen ausgesetzt hatte. Diese waren auf einem von Trump vermittelten Gipfel vereinbart worden und umfassten den Abzug von Truppen und schweren Waffen. Anlass für die Aussetzung war die Verstümmelung eines thailändischen Soldaten durch eine Landmine, die nach Angaben Bangkoks von Kambodscha gelegt worden war. Die Regierung in Phnom Penh weist den Vorwurf zurück.

Die beiden Länder streiten seit mehr als einem Jahrhundert um die Souveränität an nicht markierten Abschnitten entlang ihrer Grenze. Diese wurde 1907 von Frankreich kartiert, als es Kambodscha als Kolonie beherrschte.

(Bericht von Nandita Bose, Jarrett Renshaw, Panu Wongcha-um, Orathai Sriring und Panarat Thepgumpanat; Bearbeitet von Philipp Krach; Redigiert von Christian Rüttger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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