Axel Springer steigert Umsatz dank starkem Digitalgeschäft – Ausblick auf 2019 lässt Aktie trotzdem abstürzen
Für das Medienhaus Axel Springer läuft es vor allem wegen der starken Digitalsparte gut. Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um rund 4 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Dies entsprach den Erwartungen der Analysten. Dabei trug im Grunde nur die Sparte Classified Media mit ihren Job- und Immobilienportale mit einem Wachstum um rund 20 Prozent zum Umsatzanstieg bei; das Geschäft der Nachrichtenmedien, zu der die Zeitungen „Bild“ und „Welt“ gehören, war leicht rückläufig.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte ebenfalls wie erwartet um 14 Prozent auf 737,9 Millionen Euro. Der um Zu- und Verkäufe bereinigte Gewinn stieg 2,5 Prozent auf 335,7 Millionen Euro. Das Management plant 2018 eine Dividende von 2,10 je Aktie, nach 2 Euro im Vorjahr.
2019 soll der Fokus auf Wachstum und Investitionen liegen
Für das laufende Jahr ist Axel Springer zurückhaltend: Der Medienkonzern rechnet für 2019 mit einem Umsatzwachstum im niedrigen, einstelligen Prozentbereich. Die Prognose für das bereinigte organische Ebitda liegt im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Vorstandschef Mathias Döpfner hat angekündigt, im Jahr 2019 in Wachstum zu investieren, „um eine langfristige Wertsteigerung zu sichern“. Der Fokus soll dabei weiterhin auf den starken Segmenten Classified Media und News Media liegen.
Das betrifft neben den Zeitungen „Bild“ und „Welt“ auch das Finanznachrichtenportal „Business Insider“, dass als Hoffnungsträger gilt, sowie die Nachrichtenplattform „Upday“, die 2019 erstmals Gewinn erzielen soll. Kurzfristige, durch „Business Insider“ erzielte Gewinne sollen in weiteres Wachstum reinvestiert werden. Auch das Jobportal „Stepstone“ soll laut Management von weiteren Investitionen profitieren.
Anleger nicht begeistert vom vorsichtigen Ausblick
Das ausgerufene Umsatzziel hat die Aktionäre keineswegs begeistert. Sie schicken das Wertpapier am Donnerstagmorgen auf Talfahrt, die Aktien verloren mehr als 8 Prozent und fielen auf einen Wert um die 46 Euro. Das ist der tiefste Stand seit mehr als zwei Jahren.
Die Axel Springer SE ist eines der größten Verlags- und Medienhäuser in Europa und betreut diverse multimediale Marken wie Bild, Welt, Stepstone, Business Insider und mehrere Immobilienportale. Die digitale Sparte trägt seit langem den Hauptteil zum erzielten Umsatz bei.
(Onvista/dpa-AFX)
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