Dax: Leitindex macht schlapp – BASF überzeugt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen legt der Dax am Dienstag erstmal eine kleine Verschnaufpause ein. Der andauernde Zollstreit sowie der Brexit blieben im Anlegerfokus, auch wenn es aktuell keine substanziell neue Entwicklung gebe, sagte ein Börsianer. Am Vormittag fiel der Dax um 0,26 Prozent auf 11.476,21 Punkte, nachdem er am Vortag um 0,42 Prozent gestiegen war.

Kein Grund zu meckern

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets gibt zu bedenken, dass der deutsche Leitindex derzeit mehr als 1.000 Punkte höher steht als zu Jahresbeginn. Damit stiegen auch die Erwartungen der Anleger. Enttäuschung mache sich viel schneller breit. „Es könnte nun ein Punkt erreicht sein, in dem die Ignoranz gegenüber negativen Entwicklungen endet“, so Stanzl. Noch sei die Situation im DAX aber nicht tragisch, „Rücksetzer wie heute sollten nicht überbewertet werden“, empfahl der Börsenexperte.

BASF: Dividendenerhöhung trotz Krisenjahr

Besonders im Anlegerfokus stehen heute die Aktien von BASF. Der weltgrößte Chemiekonzern will trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr etwas mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Vor allem jedoch der Ausblick der Ludwigshafener sorgte Börsianern zufolge für Optimismus – besonders die erwartete leichte Erholung der Geschäfte mit der Automobilindustrie. Diese Entwicklung kommt am Markt gut an: mit einem Kursplus von fast vier Prozent geht es für BASF direkt an die Dax-Spitze.

Aixtron: Gute Zahlen aber skeptischer Ausblick

Starke Zahlen, aber eine vorsichtige Prognose für 2019 von Aixtron ließen die Aktien des auf die Halbleiterindustrie spezialisierten Anlagenbauers um mehr als zehn Prozent einbrechen. „2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für Aixtron„, sagte Vorstand Bernd Schulte am Dienstag in Herzogenrath. „Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren.“ Beim Umsatz erwartet er allenfalls eine leichte Steigerung, und das operative Ergebnis dürfte sogar sinken.

Covestro: Verkaufempfehlung drückt auf den Kurs

Nachdem es zum Wochenstart bereits um über vier Prozent nach unten ging, fielen die Covestro-Aktien heute um weitere 3,88 Prozent zurück und lagen damit deutlich am Dax-Ende. Analyst David Varga vom Bankhaus Metzler sieht in einer Studie vom Dienstag auch für die kommenden Jahre schwarz und hat die Aktie von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft. Er sieht noch mehr Potenzial nach unten: Das Ziel liegt mit 42 Euro nach 56 Euro deutlich unter dem aktuellen Kurs von 48 Euro.

Eventim: Zahlen überzeugen Anleger nicht

Der Veranstalter CTS Eventim profitierte 2018 von boomenden Kartenverkäufen und einem gut laufenden Geschäft mit Konzertveranstaltungen. Umsatz und operatives Ergebnis legten zweistellig zu. Die Anleger waren damit aber nicht zufrieden, die Aktie verlor 1,2 Prozent.

Zalando: Onlinehändler hat Probleme

Die Aktien von Zalando leiden heute gleich unter mehreren Analysten-Abstufungen. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat den Modehändler von „Overweight“ auf „Equal-weight“ abgestuft und das Kursziel von 44 auf 30 Euro gesenkt. Der Online-Handel mit Bekleidung sei an einem Wendepunkt, schrieb Analyst David Gardner

Auch die US-Bank Citigroup ist skeptisch und hat das Kursziel für Zalando von 51 auf 36 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen. Der jüngste Rückgang der Profitabilität sei nicht unbedingt ein Zeichen struktureller Probleme, schrieb Analyst Dan Homan in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Logistische Expansion und operative Schwierigkeiten dürften mit dazu beigetragen haben. Die Aktien sackten um 1,28 Prozent ab.

Xing: Erfreut die Anlegerherzen

Starke Zahlen und eine unerwartet hohe Dividende von Xing beförderten die Aktien des Karrierenetzwerks um 0,69 Prozent nach oben. Xing steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um rund ein Viertel. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um 23 Prozent.

Ströer: Zeichen stehen auf Wachstum

Der Werbevermarkter Ströer ist 2018 unter anderem dank eines guten Kerngeschäfts mit Außenwerbung und Übernahmen im Telefon- und Direktvertrieb kräftig gewachsen. Im laufenden Jahr peilt Ströer ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Ströer-Anteilsscheine legten um 0,68 Prozent zu.

OnVista/dpa-AFX

Foto: anathomy / Shutterstock.com

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