BASF: Dividende soll trotz Krisenjahr erhöht werden – Anleger zeigen sich versöhnlich, Aktie zieht an

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Nach der Hiobsbotschaft des massiv gefallenen Gewinns im Krisenjahr 2018 versucht der weltgrößte Chemiekonzern BASF seine Anleger versöhnlich zu stimmen. Das Dax-Schwergewicht will etwas mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten, die Dividende soll um 10 Cent auf 3,20 Euro je Aktie erhöht werden, teilte der Konzern am Dienstag in Ludwigshafen mit. Experten hatten damit gerechnet. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten sank 2018 im Jahresvergleich um fast 23 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

Die Autoflaute, das Niedrigwasser im Rhein und der Handelsstreit zwischen den USA und China haben beim Chemiekonzern BASF im Schlussquartal für einen Gewinneinbruch gesorgt. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel im Jahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 630 Millionen Euro. Auch das Geschäft mit Basischemikalien lief deutlich schlechter. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente BASF 348 Millionen Euro und damit knapp 80 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz legte um gut zwei Prozent auf knapp 15,6 Milliarden Euro zu. Bei den Kennziffern übertraf BASF die Erwartungen der Analysten.

Im laufenden Jahr peilt das Ludwigshafener Unternehmen Zuwächse an. Der Umsatz soll bis zu 5 Prozent zulegen, nach 62,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll leicht den Vorjahreswert von 6,4 übertreffen.

Aktionäre zeigen sich versöhnlich - Wertpapier steigt

Der Aktie hat die Ankündigung des Unternehmens gutgetan. Sie konnte am Dienstag 3,6 Prozent Plus machen, auf einen Wert von 67,15 Euro, Tendenz steigend. Die Anleger zeigen sich mit der Wogenglättung durch die erhöhte Dividende wohl zufrieden.

BASF 5-Tageschart (Xetra)

Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für BASF nach Zahlen auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Das vierte Quartal des Chemiekonzerns sei nicht so schwach wie befürchtet ausgefallen, schrieb Analyst Sebastian Satz in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Nach der deutlichen Gewinnwarnung im Dezember sollten die Auswirkungen auf den Aktienkurs aber begrenzt sein.

BASF trennt sich von einigen Geschäftsbereichen

Der Chemiekonzern baut sein Geschäft derweil weiter um. „Wir bringen die Veräußerung unseres globalen Pigmentgeschäfts auf den Weg“, sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller am Dienstag. BASF gehört nach eigenen Angaben zu den Marktführern in dem Geschäft, mit dem das Unternehmen 2018 mit etwa 2600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftete. Den Verkauf will BASF bis spätestens Ende 2020 abschließen.

Der seit Mai amtierende BASF-Chef krempelt derzeit das Unternehmen um. Im vergangenen Jahr stärkte er das Agrarchemiegeschäft, indem er für mehrere Milliarden Euro vom Rivalen Bayer bestimmte Pflanzenschutzmittel und verschiedene Saatgut-Arten erwarb, die dieser im Zuge der Monsanto-Übernahme abgeben musste. Zudem erhielt BASF erst jüngst unter Auflagen von der EU-Kommission die Genehmigung für die Übernahme des weltweiten Nylongeschäfts der belgischen Solvay-Gruppe.

Gleichzeitig trennt sich BASF von Geschäftsbereichen. So sind die Ludwigshafener gerade dabei, die Kasseler Öl- und Gastochter Wintershall mit der früheren RWE -Sparte Dea zu fusionieren. Später soll das Unternehmen an die Börse gebracht werden.

(Onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: 360b / Shutterstock.com

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