EZB: Leitzins unverändert – Dax reagiert kaum – Wirecard kommt zu Atem, Metro dreht ins Minus
Der Dax hat am Donnerstagnachmittag auf die erwartungsgemäß ausgefallene Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht reagiert. Zuletzt notierte das Barometer weiter wenig verändert mit minus 0,10 Prozent auf 13 133,52 Punkten. Am Vormittag war ihm zeitweise die Rückeroberung der 13 200-Punkte-Marke gelungen.
Leitzins unverändert
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält auch unter der neuen Präsidentin Christine Lagarde an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Der EZB-Rat beließ am Donnerstag den Leitzins im Euroraum unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Banken müssen weiter Negativzinsen von 0,5 Prozent zahlen, wenn sie Gelder bei der Zentralbank parken. Zudem steckt die EZB seit November monatlich 20 Milliarden Euro in den Erwerb von Anleihen. Die Anleger warten nun auf Aussagen der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Geldpolitik im Zuge Pressekonferenz zum Zinsentscheid.
Für Lagarde war es die erste Zinssitzung unter ihrer Leitung. Die ehemalige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte im November Mario Draghi an der EZB-Spitze abgelöst, dessen Amtszeit Ende Oktober abgelaufen war. Sie hat in Aussicht gestellt, die geldpolitische Strategie in naher Zukunft unter die Lupe zu nehmen. Dabei dürfte vor allem das Inflationsziel ins Blickfeld rücken, das die Euro-Wächter schon seit längerer Zeit verfehlen. Im November lag die Teuerung bei 1,0 Prozent. Die EZB hatte ihre geldpolitische Strategie letztmalig vor 16 Jahren überarbeitet.
Strafzinsen für Banken ebenfalls unverändert
Die Währungshüter beließen auf ihrer Zinssitzung auch ihren Einlagensatz auf dem bisherigen Niveau von minus 0,5 Prozent. Banken müssen somit weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Liquidität parken. Der Satz ist schon seit 2014 negativ. Allerdings wird inzwischen ein Teil der Einlagen bei der EZB von den Strafzinsen ausgenommen.
Die letzten Wochen der Amtszeit von Lagardes Vorgänger Draghi waren vom internen Streit über das große Maßnahmenpaket vom September überschattet worden. Zu den Beschlüssen gehörte eine erneute Verschärfung der Strafzinsen kombiniert mit Erleichterungen für Banken sowie der Neustart der billionenschweren Anleihenkäufe. Vor allem die Wiederauflage der Wertpapierkäufe war umsritten – rund ein Drittel der Währungshüter war dagegen. Um die Wogen im EZB-Rat zu glätten, hatte Lagarde im November zu einem informellen Treffen außerhalb der EZB eingeladen. Sie will eigenen Worten zufolge in ihrer Zeit an der Spitze der Notenbank dafür sorgen, dass künftig wieder stärker eine gemeinsame Linie gefunden werden kann.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte rückte zuletzt um 0,14 Prozent auf 27 389,99 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hingegen sank um 0,14 Prozent.
Wirecard beginnt leichte Erholung
An der Dax-Spitze verteuerten sich die Papiere des Zahlungsabwicklers Wirecard nach ihrem deutlichen Kursrückgang der vergangenen zwei Tage um 2,4 Prozent. Infineon gewannen 1,7 Prozent und folgten damit starken Branchenwerten aus den USA und Asien. Zudem spielt die Charttechnik den Aktien des deutschen Chipkonzerns derzeit in die Karten. Schlusslicht im Dax mit minus 2 Prozent waren die Papiere des Triebwerkbauers MTU nach einer Abstufung durch die Commerzbank.
Metro legten nach Zahlen anfangs zu. Analysten lobten die Verbesserungen im Russlan-Geschäft. Dann drehten die Papiere des Handelskonzerns aber ins Minus und verloren zuletzt am MDax-Ende 2,5 Prozent. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach von einem enttäuschenden Ausblick. Nach einer frischen Kaufempfehlung der HSBC gewannen hingegen die Papiere des Anlagenbauers Dürr an der Index-Spitze mehr als 6 Prozent.
Zahlen gab es zudem vom Ingenieurdienstleister Bertrandt, dessen Aktien im Nebenwerteindex SDax um 0,8 Prozent nachgaben. Der Gewinn war wegen der Probleme bei den Autoherstellern und Zulieferern etwas stärker als erwartet gesunken.
Der Euro kostete zuletzt 1,1134 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,1075 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 144,49 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,05 Prozent auf 172,84 Punkte zu.
onvista/dpa-AFX/reuters
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