onvista-Börsenfuchs: Lasst Euch durch erste Gegenreaktionen der Kurse noch nicht anstecken!

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Hallo Leute! Die erste Märzwoche beginnt – und es gibt die ersten Meldungen, die (vorsichtige) Hoffnungen wecken. Die Kurse spiegeln das wider: Nach den crashähnlichen Börsenreaktionen auf die Ausbreitung des Covid-19 folgte heute früh die erste Gegenreaktion mit dem mutigen Jump des Dax über die 12.000-Latte. Aber schon in den beiden ersten Stunden des Handels gab es wieder eine Reaktion (südwärts) auf die Reaktion. Ich weiß zwar nicht, was die Aktienmärkte beiderseits des großen Teichs am späteren Montag machen werden, will Euch aber zurufen, die Vorsicht besser noch nicht zu entsorgen!

Ein schwacher Trost: Meine Spekulation scheint sich zu bestätigen, dass die Chinesen die Ausbreitung des Virus erstaunlich schnell in den Griff bekommen. Aber weltweit gesehen sieht’s inzwischen pandemisch aus – Ende offen! Hamsterkäufe mittlerweile auch bei uns. Vor ein paar Minuten krieg ich die Aufforderung eines Online-Fuzzies, ich möge bei ihm vorsorglich ein paar Benzinkanister ordern (mindestens drei à 20 Liter, besser mehr), um Sprit zu bunkern. Desinfektionsgel für die Hände ist schon seit Freitag aus. Und eben berichtet meine Füchsin von einem Telefonat, wo eine Freundin sich ärgert, dass viele Regale bei ihrem Discounter schon leer sind. Leute, lasst Euch nicht verrückt machen!

Was die Märkte aktuell und vielleicht auch in den nächsten Tagen bewegt, ist die Hoffnung auf gemeinsame Maßnahmen der wichtigsten Industrieländer, um eine Weltrezession als Folge der Virusinfektion zu verhindern. Hey, das macht Sinn und kann wirken. Weitere Liquiditätsspritzen und/oder Zinssenkungen durch die Notenbanken werden diskutiert (die Japaner sind schon aktiv geworden!). Fed und EZB denken noch nach. Das tun die Politiker auch (wer hätte das gedacht …). Das Stichwort: Konjunkturprogramme, gegebenenfalls auch durch Schulden finanziert.

Trotzdem zwei Beispiele für miese Wirtschaftsmeldungen, die Ihr berücksichtigen müsst: Der Ausbruch des Coronavirus hat die Industriestimmung in China stärker als befürchtet einbrechen lassen. Sowohl der offizielle Indikator des Statistikamts als auch die Kennzahl des Wirtschaftsmagazins Caixin fielen im Februar steil auf Rekordtiefstände. Und: Die Epidemie (die ich schon Pandemie nenne) wird nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) die Weltkonjunktur viel stärker ausbremsen als ursprünglich gedacht. Die Erwartung, dass auf den Einbruch eine rasche Erholung folgen werde, sei extrem unrealistisch.

Ihr werdet in nächster Zeit von einer Flut von unterschiedlichen Nachrichten und Einschätzungen zu Covid-19 und seine Folgen für die Welt überrollt. Nur das ist sicher. Bleibt also vorsichtig und guckt lieber zu, meine Freunde. Bleibt vor allem gesund!

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