onvista-Börsenfuchs: Deflation, Inflation, Infektion – Bleibt trotzdem cool, Aktionäre!

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Hallo Leute! Unsere verrückte Welt wird immer komplizierter. Deshalb sollt Ihr als Anleger sehr „aktiv“ sein, wünschen sich die Fondsmanager und denken dabei an ihren Job. Also nicht alles in passive Instrumente stecken (ETFs). Hey, es gibt noch mehr Möglichkeiten, wobei man nach Strategie (langfristige Ziele) und Taktik (kurzfristige Schritte) unterscheiden sollte. Zum Beispiel braucht Ihr auf weite Sicht nix zu tun, wenn Ihr Euren Schwerpunkt längst auf Aktien und Edelmetalle gelegt habt. Und als taktische Maßnahme empfehle ich bekanntlich meine „Bisschen-Taktik“ – also nicht nur zugucken, aber erst mal nur Teilbeträge der frischen Kohle investieren.

Selbst prominente Profis haben inzwischen erkennbare Probleme, die Gemengelage aufzudröseln. Siehe folgendes Beispiel der Marktanalyse eines Fondsmanagers: Die Inflationsdebatte ist in vollem Gange und die relative Stärke der konkurrierenden deflationären und inflationären Kräfte wird die Anleger weiter beschäftigen. Die für uns wichtigste Feststellung aber ist, dass es sich bei diesem Strategiewechsel (der Ami-Notenbank) um die erste strukturelle Neuausrichtung der Fed-Politik seit 1980 handeln könnte und die Fed mit der Neujustierung ihres Mandats neue Spielregeln aufgestellt hat. Dieser Sprung ins Ungewisse und seine Folgen werden Anlegern eine größere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit abverlangen. Aha, man soll halt flexibel und anpassungsfähig sein, rät der Investmentstratege. Und wonach soll man sich vor allem orientieren?

Da hilft der heute vorgestellte Lagebericht der OECD weiter. Hier ein paar Auszüge: Nach dem historischen Wirtschaftseinbruch der ersten Jahreshälfte konnte die Wirtschaftsleistung mit den ersten Lockerungen und der Wiedereröffnung vieler Unternehmen zügig an Fahrt aufnehmen. In jüngster Zeit aber hat das Tempo der Erholung wieder etwas nachgelassen. Die Beschränkungen, die einige Länder ihrer Wirtschaft derzeit im Kampf gegen neue Infektionswellen auferlegen, dürften das Wachstum erneut bremsen. Die Unsicherheit ist nach wie vor groß, und die Dynamik des Aufschwungs variiert deutlich zwischen Ländern und einzelnen Wirtschaftssektoren. Ob ein solides und nachhaltiges Wirtschaftswachstum erreicht werden kann, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter der Wahrscheinlichkeit neuer Infektionsherde, der Frage, wie gut Einzelne die Gesundheitsmaßnahmen und -beschränkungen einhalten, dem Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen und dem Ausmaß, in dem die staatliche Unterstützung zur Erhaltung von Arbeitsplätzen und zur Unterstützung der Unternehmen bei der Ankurbelung der Nachfrage erfolgreich ist.

Der Report geht davon aus, dass die globale Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 4,5 Prozent schrumpft, bevor sie 2021 wieder um 5 Prozent wachsen wird. Diese Prognose ist optimistischer als der OECD-Wirtschaftsausblick vom Juni, was in erster

Linie an den Zahlen für China und die USA liegt, die in der ersten Jahreshälfte besser ausfielen als erwartet. Für Deutschland wird für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,4 Prozent und 2021 mit einem Wachstum von 4,6 Prozent gerechnet. Wichtig ist in meinen Augen das OECD-Fazit: Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Produktion in vielen Ländern der Welt auch noch Ende nächsten Jahres unter dem Niveau von Ende 2019 liegen wird und deutlich unter dem Niveau, das vor Beginn der Pandemie erwartet worden war. Und: Sollte die Bedrohung durch das Virus schneller nachlassen als erwartet, könnte ein gesteigertes Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern die Wirtschaftsaktivität 2021 deutlich ankurbeln. Dagegen könnten neue Infektionswellen oder strengere Sicherheitsvorkehrungen das Wachstum im kommenden Jahr um 2 bis 3 Prozentpunkte dämpfen. Eine Folge wären noch höhere Arbeitslosigkeit und ein längerfristig schwaches Investitionsklima.

Puh! Nix ist demnach unmöglich. Aber schon diese Sätze machen die Bandbreite der Möglichkeiten deutlich, meine Freunde. Und Bandbreite könnte man auf die Kurse der Finanzmärkte (Aktien, Anleihen, Euro vs. Dollar) auch als Schwankungsbreite übertragen. Deshalb beschränken sich viele aktuelle Prognosen auch auf die Aussage, dass mit einer stärkeren Volatilität zu rechnen sei. Auch wenn der Börsenfuchs kurzfristig immer noch skeptisch für Konjunktur und Börse ist, bleibt er langfristig ein Börsenbulle, denn: Wir kriegen das gebacken!

Bleibt cool, Leute, bleibt vor allem gesund!

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