onvista Börsenfuchs: Corona-Bekämpfung überfordert auch die Anleger

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Hallo Leute! Mein Verdacht hat sich inzwischen bestätigt: Die Pandemie überfordert (fast) alle Berufsgruppen, praktisch alle Menschen. Bester Beweis ist unser Parlament, sind die Politiker, die ja immer und überall eine möglichst klare Meinung haben müssen. Während im Bundestag nochmals sehr emotional über die „Bundes-Notbremse“ (= Infektionsschutzgesetz) debattiert wurde, war ich Ohrenzeuge einer Diskussion unter Patienten im Wartezimmer einer Arztpraxis.

Argumentationstechnisch war so ziemlich alles Denkbare dabei – vom unsicheren Achselzucken („Ich weiß auch nicht, was richtig ist“) bis zur lauten Kritik an den politischen Entscheidern („Die haben doch von nix Ahnung“). Für die heftigsten Meckerer unter den Patienten ist Corona aber sowieso nur ein Teilproblem. Das Schimpfen wurde nämlich auf alle aktuellen Sorgen und Krisen ausgeweitet – auf die Parteien, die Medien, die Wissenschaftler und Mediziner usw., usw. Einheitliches Kopfschütteln gab es nur in einem Punkt: Wie kommen die auf den neuen Inzidenzgrenzwert 165? Die radikalen Schmähungen einzelner Politiker und Parteien lasse ich im Wartezimmer zurück.

Ich frage mich, meine Freunde, wie verunsicherte Anleger das Thema verarbeiten sollen. Denn „Experten“ und Experten sind sich bei ihren taktischen Empfehlungen nicht einig. Also müsst Ihr Euch selbst eine Meinung bilden und danach handeln. Ganz vorsichtigen (bis ängstlichen) Aktienfans würde ich dazu raten, im Depot jetzt nicht alles umzuschmeißen – Teil-Gewinnmitnahmen ja (wo fette Gewinne zu Buch sehen), aber kein hektischer Total-Ausstieg. Umgekehrt ist es vielleicht sinnvoll, erst mal nur gebremst neue Engagements einzugehen. Eine höhere Kassehaltung kann nicht schaden, ebenso bietet sich (je nach Ausgangslage) eine Aufstockung der physischen Edelmetallposition an.

Wer trotz allem attraktiven Aktien auf der Spur bleiben will, sollte die Wall Street sowie boomende Chinesen bevorzugen. Außerdem gilt unverändert die Vorhersage, dass Technologiewerte das Potenzial für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung haben. Aktuelles Beispiel die Ergebnisse meiner Studie der Hamburger Investment-Boutique Argentum Asset Management: „Wir fokussieren uns auf Investments im Bereich ‚Künstliche Intelligenz‘. Diese kann das weltweite Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen. Zusätzlich sehen wir Cyber-Security als ein wesentliches Anlagethema.“

Virus hin, Virus her – interessant komponierte Nachhaltigkeitsfonds (klassische oder ETFs) bleiben für mich ein Kauf.

Foto: onvista

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