Dax Tagesrückblick 26.09.2025

Dax verbucht Gewinne zum Wochenausklang - Rheinmetall mit Rekordhoch

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Quelle: Adobe.com/PhotoGranary

Der Dax hat sich zum Ausklang einer durchwachsenen Woche noch einmal berappelt. Bis zum Handelsschluss am Freitag legte der Leitindex des deutschen Aktienmarkts um 0,87 Prozent auf 23.739 Punkte zu. Damit verbuchte er ein moderates Wochenplus von etwa 0,4 Prozent. Gestützt wurden die Kurse von erwartungsgemäß ausgefallenen US-Inflationsdaten.

Dagegen gab der MDax mit den mittelgroßen deutschen Unternehmen am Freitagnachmittag um 0,116Prozent auf 29.986 Zähler nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund ein Prozent bergauf.

In den USA stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im August etwas stärker als erwartet. Auch die privaten Einkommen kletterten deutlicher als prognostiziert. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben, eine Kennzahl zur Preisentwicklung, stieg dagegen erwartungsgemäß, wie die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden.

Die Marktteilnehmer seien nicht enttäuscht worden, bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow. "Die PCE-Kernrate signalisiert einen gleichbleibenden Preistrend und gibt der US-Notenbank Raum für weitere Zinssenkungen", so Lipkow.

Lkw-Bauer verlieren aufgrund von Zöllen

Die Dax-Gewinne fußten am Freitag unter anderem auf einem Kursgewinn des Schwergewichts Siemens von 1,8 Prozent. Damit erholten sich die Papiere des Technologiekonzerns von ihrem Tief seit Anfang August. Händler verwiesen auf Aussagen in einem Briefing zu den im November erwarteten Zahlen. Aus diesem sei hervorgegangen, dass das vierte Geschäftsquartal besser ausfallen werde als das vergangene Jahresviertel. Außerdem hieß es, dass der Konzern weiterhin darauf hinarbeite, seine Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers zu veräußern oder abzuspalten.

In anderen Branchen wie etwa bei Lastwagenbauern jedoch zeigten sich neue Zollsorgen, nachdem US-Präsident Donald Trump erhöhte Abgaben ankündigt hatte. Die Anteile von Daimler Truck büßten 1,7 Prozent ein, jene der VW-Tochter Traton verloren 2,1 Prozent. Anders als für europäische Autos, deren Import-Abgaben rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent gesenkt wurden, sollen auf große, schwere Lastwagen ab Oktober US-Zölle in Höhe von 25-Prozent verhängt werden.

Auf Einfuhren von Arzneimitteln in die USA wurden sogar Zölle von 100 Prozent angekündigt. Die Ankündigung steht im Widerspruch zu den bisherigen Handelsabsprachen zwischen den USA und der EU, die eine Zollobergrenze von 15 Prozent vorsieht. "Trump schwingt mal wieder den Zollhammer", schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Aktien deutscher Pharmakonzerne zeigten sich aber gelassen: Die Titel von Bayer und Merck KGaA stiegen jeweils 0,2 Prozent.

Rheinmetall mit neuem Rekord

Die Stahlwerte Thyssenkrupp und Salzgitter gewannen 3,4 beziehungsweise 4,7 Prozent. Die Europäische Union scheine neue protektionistische Maßnahmen zu planen, schrieben die Helaba-Experten mit Blick auf einen "Handelsblatt"-Bericht. Darin ist unter Bezugnahme auf Brüsseler Beamte von "weitreichenden Schutzzöllen von über 25 bis 50 Prozent gegen chinesischen Stahl und daraus hergestellte Produkte" die Rede.

Wenn auch zuletzt rund ein Prozent im Minus, sorgte noch Rheinmetall mit einem knappen Rekordhoch bei 1.984 Euro für eine positive Schlagzeile. Gesprächsstoff lieferte hier die Schweizer Großbank UBS, die mit 2.500 Euro ein Kursziel am oberen Ende der Analystenspanne nannte. Damit honoriert Experte Sven Weier eine bessere Berechenbarkeit für das Geschäft des Rüstungskonzerns nach dem Jahr 2030. Die deutschen Budgetpläne bestätigten wohl bis 2040 steigende Investitionen - im Einklang mit den Nato-Zielen.

Gold rangiert weiter auf Rekordniveau

Der Euro legte etwas zu. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1694 US-Dollar gehandelt. Sie notierte etwas höher als am Morgen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1672 (Donnerstag: 1,1739) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8567 (0,8518) Euro.

Die Kursausschläge hielten sich in Grenzen. In der Eurozone wurden am Vormittag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht worden. Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Am Donnerstag hatten robuste US-Konjunkturdaten den Euro gestützt.

Weiter auf Rekordniveau rangierte das Edelmetall Gold. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg am Freitag um 0,81 Prozent auf 3.774 US-Dollar. Auch in Euro gerechnet ging es um rund 0,5 Prozent nach oben. Aktuell liegt die Bestmarke bei Gold bei 3.791 Dollar. Nach einem eher richtungslosen Handel in den Vormonaten zog der Goldpreis im September spürbar an.

(mit Material von dpa-AFX)

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