onvista-Börsenfuchs: Überfresst Euch nicht mit Nachrichten!

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Hallo Leute! Eine neue Untersuchung zeigt: Internet hilft durch die Zeit der Pandemie. Denn jeder zweite Deutsche konsumiert seit Krisenbeginn mehr Nachrichten. Virtuelle Treffen mit Freunden und Familie sind ein festes Ritual geworden. Überrascht Euch das? Nee, sicher nicht. Die Welt verändert sich fortwährend – und wir verändern uns mit ihr. Außerdem wird das Neue früher oder später zur Normalität. Trotzdem sollte man gerade Veränderungen in der zwischenmenschlichen Kommunikation voll kritisch mitmachen.

Hier dazu ein paar Zahlen aus einer repräsentativen Postbank-Digitalstudie: 74 Prozent der Deutschen pflegen auf diese Weise während des Lockdowns ihre sozialen Kontakte. 50 Prozent verbringen in der Corona-Krise auch ihre Freizeit im Internet und besuchen Online-Sportkurse oder Musikveranstaltungen. Video-Calls und andere digitale Treffen ersetzen zunehmend persönliche Begegnungen auch im Freundeskreis und der Familie: Für 43 Prozent sind sie bereits ein festes Ritual. Unter den 18- bis 39-Jährigen haben sich inzwischen sogar 59 Prozent an virtuellen Kontakt gewöhnt. Von den Jüngeren sagen 68 Prozent, dass ihnen das Internet hilft, um digitale Spiele-Events, Musikunterricht und Sportkurse online weiter zu betreiben.

Corona führt auch zu Nachrichten-Junkies: Über alle Generationen hinweg werden in dieser Zeit vor allem mehr Nachrichten im Netz gelesen. Seit Ausbruch der Pandemie ist gerade der Blick auf die Nachrichtenlage für 43 Prozent zum täglichen Ritual geworden. Auch das allgemeine Surfen auf der Suche nach Informationen hat zugenommen.

Vorsicht, meine Freunde! Spätestens an diesem Punkt muss jeder selbstkritisch checken, was ihm die Nachrichtenmenge bringt. Wie schon das Wort ausdrückt: „Nach-richten“ sollen ja Informationen vermitteln, nach denen wir uns richten können. Und letztlich soll Wissen daraus werden. Die grenzenlose Flut, die über Nachrichten-Junkies inzwischen schwappt, darf nicht einfach geschluckt werden. Das klappt sowieso nicht. Und dann merken es die Internet-User oft nicht einmal. Nee, es geht mir nicht nur um das vieldiskutierte Problem der Fake News. Vielmehr muss ich als erfahrener Medien-Fuchs immer wieder darauf hinweisen, dass Nachrichten dann wertvoll werden, wenn sie zu- und eingeordnet werden (können). Zur Nachricht gehören also Interpretationen, Analysen und Kommentierungen. Das gilt nicht nur für Kapitalanleger – aber gerade für die.

Online-Plattformen und -Dienste also nicht nur zum hastigen Sammeln von News nutzen (was das kurzfristige Anlegen fördert), sondern die ebenso angebotenen Erläuterungen und Bewertungen der Neuigkeiten beachten! Das gilt beispielsweise für Lageberichte von Unternehmen, Konjunkturindikatoren und Statistiken zur Inflationsentwicklung.

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