Wall Street: Auch die US-Märkte berappeln sich nach dem Abverkauf – Öl-Werte erholen sich, Reisebranche bleibt unter Druck

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Die US-Börsen haben sich am Montag leicht von ihren kräftigen Verlusten vor dem Wochenende erholt. Anleger warten zurzeit wohl vor allem auf neue Erkenntnisse zur Coronavirus-Variante Omikron und sind wieder ein wenig optimistischer geworden. Denn zwar könnte Omikron ansteckender sein als etwa Delta, aber noch ist unklar, ob diese Variante auch gefährlicher ist und die Zahl der Hospitalisierungen und Todesfälle dadurch steigt. Experten aus Südafrika, wo die ersten Fälle publik geworden waren, konstatierten bisher vergleichsweise milde Symptome bei Patienten, die sich damit angesteckt haben.

An der Wall Street gewann der Dow Jones Industrial im frühen Handel 0,21 Prozent auf 34 973,10 Punkte, womit die Auftaktgewinne weitgehend abbröckelten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,93 Prozent auf 4637,26 Zähler und an der Nasdaq rückte der Auswahlindex 100 um 1,51 Prozent auf 16268,27 Punkte vor. Am Freitag waren sowohl der Dow als auch der Technologiewerte-Index im verkürzten Handel um mehr als zwei Prozent abgesackt, nachdem erste Meldungen über Omikron die Runde gemacht hatten.

Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets verwies in einem Kommentar darauf, dass mit den Meldungen zu Omikron auch erneut Hoffnungen aufkeimten, dass die US-Notenbank einlenken und ihren jüngst eingeschlagenen „Tapering-Kurs“ – also das Zurückfahren der Anleihekäufe – noch einmal überdenken könnte. „Ein Einlenken der Geldpolitik ist dann wahrscheinlich, wenn die neue Virus-Mutation eine Gefahr für die laufende konjunkturelle Erholung darstellen und die Pandemie verlängern könnte“, schrieb Stanzl.

Moderna und Biontech gehen in die Offensive

Der vorsichtige Optimismus der Anleger wurde außerdem von Nachrichten aus der Branche der Impfstoffhersteller gestützt, denn das Biotechunternehmen Moderna hatte am Sonntag angekündigt, es könnte schon früh im kommenden Jahr einen speziell auf Omikron zugeschnittenen Impfstoff in großem Maßstab herstellen. Der Mainz Konkurrent Biontech teilte ebenfalls mit, er arbeite neben laufenden Labortests zur Untersuchung der neuen Variante an der Entwicklung eines angepassten Impfstoffs – vorbeugend für den Fall, dass dieser notwendig werden könnte.

Dementsprechend setzten die Moderna-Aktien ihre Erholungsrally fort. Sie gewannen nach einem mehr als 20-prozentigen Plus am Freitag nun weitere 8 Prozent hinzu und waren damit Spitzenwert im Nasdaq 100 . Die in New York notierten Biontech-Papiere gewannen nach ihrem jüngsten, rund 14-prozentigen Anstieg weitere 2,5 Prozent. Zu ihren Rekordhochs im Monat August haben beide Titel aber noch eine gute Wegstrecke vor sich.

Öl-Werte gleichen Verluste ein wenig aus

Erleichterung herrschte zudem unter Besitzern von Ölaktien: Nach dem schwachen Wochenausklang verteuerten sich Chevron und ExxonMobil um jeweils 1,0 Prozent, womit sie der teilweisen Erholung der Ölpreise folgten. ConocoPhillips gewannen 1,8 Prozent. Rohstoffexperte Daniel Hynes von der Australia & New Zealand Banking Group hatte den jüngsten Kurseinbruch dieser Aktien als „komplette Überreaktion“ des Marktes bezeichnet.

Reise- und Freizeitbranche bleibt unter Druck

Dagegen sah es weiterhin eher düster für Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche aus: Die Titel von American Airlines , Delta und United oder auch Southwest Airlines gaben zuletzt allesamt weiter nach.

Einen Kurssprung um zeitweise 11 Prozent nach oben machten die Anteile von Twitter , bei einem Plus von noch 3,4 Prozent wurden sie dann vom Handel ausgesetzt. Grund waren Medienberichte über einen bevorstehenden Rücktritt des Vorstandschefs Jack Dorsey. Die Berichte wurden mittlerweile bestätigt.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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