Bitcoin: Ausbruch aus dem Abwärtstrend, Short Squeeze oder geht der Abverkauf weiter? Die Lage am Krypto-Markt

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Die Korrelation zwischen dem Krypto-Markt und den Aktienmärkten hält weiterhin an – entsprechend konnte die Leit-Kryptowährung Bitcoin in den letzten Tagen parallel zu den großen Aktienindizes Gewinne verbuchen, wobei Bitcoin in seinem kurzfristigen Aufwärtstrend um einiges konsistenter war als die traditionellen Märkte.

Nach den erheblichen Kursrückgängen der letzten Wochen und den Verlusten wichtiger charttechnischer Indikatoren zeigt der Bitcoin-Kurs Anzeichen einer Richtungsänderung, auch wenn die Kryptowährung sich noch lange nicht wieder in sicheren Fahrwassern befindet. Der Abwärtstrend seit dem letzten Allzeithoch hält an und auch die Unterstützungszone zwischen 38.000 und 40.000 Dollar konnte bisher nicht zurückerobert werden.

RSI zeigt Ausbruch nach oben

Der Aufwärtstrend der letzten Tage hat jedoch ein symmetrisches charttechnisches Dreieck hervorgebracht, das kurz vor dem Ausbruch steht.

Hoffnung macht der Bitcoin-RSI, der bereits aus dem Abwärtstrend seit Ende Oktober ausbrechen konnte und somit positives Momentum verspricht, wie in dem Chart oben zu sehen. Der sogenannte „Relative Strength Index“ zeigt, wie überkauft oder überverkauft ein Asset ist und kann dementsprechend eine Orientierung für die weitere Richtung der Kursentwicklung geben.

Sollte der Ausbruch nach unten gehen, bleibt die Zone zwischen 30.000 und 28.000 Dollar das nächste anvisierte Ziel für den Bitcoin-Kurs, da erst in diesem Bereich die nächste maßgebliche Unterstützung herrscht.

Crypto Fear and Greed Index setzt sich vom Boden ab

Auch der Crypto Fear and Greed Index, ein Indikator, der die allgemeine Marktstimmung anhand verschiedener Metriken wie Volumen, Social Media Signalen, Volatilität und Asset-Dominanz misst, hat sich von einem Tiefpunkt aus Ende Januar abgesetzt und kratzt mittlerweile wieder an der Marke von 30 Punkten, was etwas mehr Zuversicht am Krypto-Markt unter Anlegern signalisiert.

Laut dem Analysehaus Arcane Research warten viele Trader jedoch noch auf ein ansteigendes Volumen, bevor sie der sich verbessernden Marktstimmung trauen: „Am Sonntag erreichte der Index kurzzeitig 30 – den höchsten Stand im Jahr 2022“, schrieb Arcane Research in einem Bericht vom Dienstag. „Bitcoin kämpft derzeit mit dem Widerstand von 40.000 Dollar, und wenn es ihm gelingt, ihn zu durchbrechen, könnten wir eine ähnliche Volumenexplosion erleben, als wenn es unter dieses Niveau gefallen wäre. Bis dahin könnte die Handelsaktivität gedämpft sein, da Momentum-Händler oft auf bestimmte Preisaktionen warten, bevor Sie direktionale Wetten abschließen.“

Short Squeeze in den Karten?

Laut dem Krypto-Datenanbieter Glassnode wäre ein Short Squeeze bei einer Überschreitung der Marke von 40.000 Dollar möglich, da die Long-Liquidationen an den Futures-Märkten zurückgehen und vergangene Daten für ein solches Ereignis sprechen könnten.

„Mit hoher Negativität, erhöhtem Leverage und einer allgemeinen Short-Tendenz könnte ein vernünftiges Argument für einen potenziellen Gegentrend-Short-Squeeze in naher Zukunft vorgebracht werden“, schrieb Glassnode in einem kürzlich erschienenen Blogbeitrag.

Vorgehen der Notenbanken bleibt zentral für die Kursentwicklung

Genau wie für die traditionellen Märkte bleibt jedoch auch für den Krypto-Markt vorerst die weitere Entwicklung der Zinspolitik maßgeblich für die weitere Kursrichtung. So skizziert Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda in einer Markt-Notiz die weiterhin herrschende starke Reaktion auf mögliche Zinsschritte. „Bitcoin wird weiterhin wie ein riskanter Vermögenswert gehandelt und höchstwahrscheinlich davon profitieren, wenn die Zentralbanken weiterhin zögern, sehr aggressiv mit einer Straffung der Geldpolitik umzugehen. Die bevorstehenden Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank „könnten einen größeren Einfluss auf Kryptos haben als normal, da die Wall Street nach einem Hinweis darauf sucht, in welche Richtung sich die Risikobereitschaft bewegt“, fügte er hinzu. Die EZB wird ihre Entscheidung am morgigen Donnerstag bekannt geben – erwartet wird jedoch keine Änderung des Fahrplans und ein Verbleiben des Leitzinses bei Null.

onvista-Redaktion

Titelfoto: tungtaechit / Shutterstock.com

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