Leoni: Kapitalspritze benötigt - Kapitalerhöhung oder Wandelschuldverschreibung im Gespräch

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Der Autozulieferer braucht frisches Kapital. Wie Leoni am Wochenen mitteilte sucht das Unternehmen gemeinsam mit seinen Gläubigern nach Wegen zur Beschaffung von etwa 50 Millionen Euro. Bei den Anlegern kommt die Nachricht nicht sehr gut an. Die Aktie verliert heute über 6 Prozent.

Wie das Nürnberger Unternehmen am Sonntag ad hoc mitteilte, wird die Ausgabe neuer Aktien oder einer Wandelschuldverschreibung geprüft, um die erhoffte Summe zu erlösen.

Die mögliche Eigenkapitalmaßnahme ist laut Leoni Teil "konstruktiver, fortgeschrittener Gespräche zur weiteren Finanzierung des Leoni-Konzerns durch Verlängerung und Anpassung der bestehenden Kreditlinien über das Jahr 2022 hinaus". Fest vereinbart ist dies demnach aber noch lange nicht: "Es ist auch denkbar, dass letztlich auf eine Eigenkapitalkomponente verzichtet wird."

Leoni liefert unter anderem Kabelbäume und war durch den Krieg in der Ukraine hart getroffen worden, wo das Unternehmen zwei Werke hat. Im ersten Quartal waren die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro abgerutscht.

Leoni kämpft seit Jahren und hatte erst vor einem Jahr die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gemeldet. Die anhaltenden Lieferengpässe, der steile Anstieg der Energiekosten und der Krieg machen dem Unternehmen nun erneut zu schaffen.

Vorerst Finger weg

Anleger sollten einen Bogen um die Aktie von Leoni machen. Solange nicht bekannt ist, wie das Kapital aufgenommen werden soll und ob der Plan überhaupt funktioniert, ist die Aktie mit einem zu großen Risiko behaftet. Da auch noch nicht abzusehen ist, wann der Ukraine-Krieg beendet ist, werden sich Anleger nicht gerade um neue Aktien von Leoni reissen. Daher könnte sie im Fall eines Falles zu einem deutlich niedrigeren Preis angeboten werden. Daher sollten Anleger sich erst wieder mit der Aktie befassen, wenn die Details bekannt sind und eine mögliche Kapitalerhöhung über die Bühne gegangen ist.

Markus Weingran / dpa-AFX

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