Delivery Hero - Verkauf von Foodpanda-Teilen geplatzt

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Frankfurt (Reuters) - Der geplante Verkauf des Südostasien-Geschäfts von Foodpanda ist geplatzt.

Die Verhandlungen seien abgebrochen worden, da sich die Parteien über die Übernahmebedingungen nicht einigen konnten, teilte der Mutterkonzern des Essenslieferanten, Delivery Hero, in der Nacht zum Donnerstag mit. Weitere Details nannte das Berliner Unternehmen nicht.

Wegen dieses Rückschlags warfen Investoren die Aktien von Delivery Hero am Donnerstag in hohem Bogen aus ihren Depots. Sie stürzten um gut zehn Prozent ab und zehrten damit einen Teil ihrer jüngsten Kursgewinne wieder auf.

Vorstandschef und Firmengründer Niklas Östberg hatte jüngst in einem Zeitungs-Interview einen Verkaufspreis von mehr als einer Milliarde Euro als Ziel genannt. Analyst Clement Genelot von der Investmentbank Bryan, Garnier & Co taxiert den Wert der schwächelnden "Foodpanda"-Sparte dagegen auf 200 bis 400 Millionen Euro.

Vor einigen Wochen hatten Medien berichtet, Foodpanda-Verkaufsgespräche mit dem asiatischen Uber-Rivalen Grab seien an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. Daraufhin hatte Delivery Hero bekannt gegeben, dass weiter verhandelt werde, ohne allerdings den Namen des potenziellen Käufers zu nennen. Analysten hatten auf den chinesischen Konzern Meituan getippt.

Weil sich Delivery Hero vorerst nicht von Teilen seines Asien-Geschäfts, das das Wachstum des Gesamtkonzerns ausbremst, trennt, rückt die Finanzlage des Unternehmens wieder verstärkt in den Mittelpunkt. Analysten hatten zuvor bereits bezweifelt, dass der Essenslieferant seinen Cash Flow ausreichend schnell steigern kann, um die in den kommenden Jahren fälligen milliardenschweren Anleihen refinanzieren zu können. Delivery Hero äußerte sich dagegen zuversichtlich, dies erreichen zu können, ohne dabei auf den Verkauf von Geschäftsteilen angewiesen zu sein.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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