Nordamerika-Geschäft bremst Abschwung bei Ericsson

Reuters · Uhr
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Stockholm (Reuters) - Eine Erholung des Nordamerika-Geschäfts hat Ericsson ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert.

Dank eines milliardenschweren Auftrags des US-Mobilfunkers AT&T werde sich dieser Trend fortsetzen, sagte Börje Ekholm, der Chef des schwedischen Telekom-Ausrüsters, am Freitag. Insgesamt bleibe das Branchenumfeld aber schwierig, da sich das Tempo der Investitionen in Indien verlangsame.

Der Umsatz ging den Angaben zufolge zwar um sieben Prozent auf umgerechnet 5,2 Milliarden Euro zurück, lag aber über der Markterwartung von gut fünf Milliarden Euro. Im Nordamerika-Geschäft verbuchte Ericsson dagegen ein Wachstum von 14 Prozent. Der Einbruch des bereinigten operativen Konzerngewinns fiel mit etwa 50 Prozent auf 352 Millionen Euro ebenfalls geringer aus als befürchtet.

BÖRSIANER ERLEICHTERT - AUSSICHTEN GEMISCHT

Analyst Paolo Pescatore vom Research-Haus PP Foresight bezeichnete die vorgelegten Zahlen angesichts des schwierigen Branchenumfelds als ermutigend. Seine Kollegen von der Investmentbank Jefferies gehen davon aus, dass sich die operative Gewinnmarge, die im abgelaufenen Quartal auf 43,9 von 38,3 Prozent gestiegen war, dank des AT&T-Deals weiter verbessern wird. Andere Börsianer äußerten die Hoffnung, dass gegen Jahresende die Investitionsbereitschaft der Telekom-Firmen allgemein wieder zunehmen wird.

Die Aktien des schwedischen Telekom-Ausrüsters stiegen daraufhin um bis zu 9,3 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 74,24 Kronen und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit mehr als dreieinhalb Jahren zu.

Wegen gestiegener Zinsen und trüber Konjunkturaussichten hatten sich Telekom-Firmen in den vergangenen Monaten mit Investitionen eher zurückgehalten. Ericsson und der Erzrivale Nokia reagierten darauf mit einem Sparkurs und strichen zahlreiche Stellen. Im Dezember 2023 erhielt Ericsson den Zuschlag für einen 14 Milliarden Dollar schweren Auftrag zur Modernisierung des AT&T-Mobilfunknetzes und löste damit Nokia als wichtigsten Zulieferer des US-Konzerns ab. Die finnische Firma senkte daraufhin ihre Ziele.

(Bericht von Olivier Sorgho und Supantha Mukherjee, geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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