Kursrutsch bei Baywa - Dax auf Richtungssuche

Nach zuletzt drei Gewinntagen treten die Anleger am Montag bei deutschen Aktien auf die Bremse. Am Hoch seit Anfang Juni fehlten zu Wochenbeginn die Anschlusskäufe, um dem Dax weiter nach oben zu verhelfen. Während der Leitindex gegen Ende der ersten Handelsstunde 0,26 Prozent auf 18.700 Zähler verlor, sank der MDax um 0,62 Prozent auf 25.743 Punkte.
Am Freitag hatte der Dax mit Rückenwind aus den USA den seit Mitte Mai gültigen Korrekturtrend gebrochen. "Der Blick geht nun schon wieder in Richtung alte und neue Höhen", sagte am Morgen der Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos. Charttechnisch könnte der Weg zu der damals aufgestellten Bestmarke von 18.892 Punkten wieder frei sein. Nach unten sieht der Börsianer im Bereich von 18.427 bis 18.214 aussagekräftige Unterstützungen.
Allerdings mussten die New Yorker Börsen einen guten Teil ihrer Gewinne im späten Freitagshandel wieder abgeben, was eine eher negative Vorgabe mit sich bringt. Dennoch sieht Marktbeobachter Jochen Stanzl vom Broker CMC die Börsenampel wieder auf Grün. Er verwies darauf, dass die US-Notenbank Fed im September mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit die Zinsen senken werde und ein zweiter Schritt noch in diesem Jahr folgen könnte.
Verarbeiten müssen die Anleger am Montag das Attentat auf den Ex-Präsidenten Donald Trump. "Der Wahlkampf in den USA dürfte mit dem Attentat auf Trump in die heiße Phase treten und es ist davon auszugehen, dass Trump den Vorfall für sich zu nutzen weiß und politisches Kapital daraus schlagen wird", schreibt am Morgen die Helaba. "Es klingt paradox, aber der Trump-Trade an der Börse lebt wieder auf", sagte der CMC-Experte Stanzl.
Kursrutsch bei Baywa
Einen Kurseinbruch um 34 Prozent gab es bei den Baywa-Aktien, weil der Agrarhandels- und Energiekonzern wegen erdrückender Schuldenlast die Notwendigkeit sieht, einen Sanierungsgutachter an Bord zu holen. Das Gutachten soll die "angespannte Finanzierungslage" verbessern, wurde am Freitagabend nach Börsenschluss mitgeteilt. In diesem Jahr hat das SDax-Mitglied nun schon mehr als die Hälfte an Wert verloren.
Nordex-Aktien unter Druck
Im MDax waren Nordex mit minus 3,8 Prozent das Schlusslicht. Hier gab es Gewinnmitnahmen. Der Windkraftanlagenhersteller hatte im zweiten Quartal weniger Aufträge für Windturbinen erhalten als ein Jahr zuvor. Im Juli hatten die Aktien gut 19 Prozent an Wert zugelegt. Nach diesem guten Lauf half es auch nicht, dass die US-Bank Citigroup die Auftragszahlen als besser als befürchtet bezeichnete. (mit Material von dpa-AFX)