Zweistellige Millionengehälter für Chefs von VW und Mercedes

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Wolfsburg/München (Reuters) - Trotz Gewinneinbrüchen und milliardenschweren Sparprogrammen haben die Vorstandschefs der Autobauer Mercedes-Benz und Volkswagen im abgelaufenen Jahr zweistellige Millionengehälter bekommen.

Mercedes-Chef Ola Källenius musste nur einen Abschlag von zwei Prozent hinnehmen und kam auf eine Vergütung von 12,49 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Vergütungsbericht hervorgeht. Zwar kürzte der Stuttgarter Autobauer die Leistungsboni für 2024 kräftig, dafür bekam der gebürtige Schwede deutlich mehr Langfrist-Boni für die Jahre davor ausgezahlt. Auf der Hauptversammlung am 7. Mai soll über ein neues Vergütungssystem abgestimmt werden. Mercedes-Benz arbeitet derzeit an einem fünf Milliarden Euro schweren Sparprogramm.

Im Jahr 2023 war Källenius mit 12,74 Millionen Euro noch der bestbezahlte aktive Chef eines Dax-Konzerns gewesen. Im vergangenen Jahr hat ihn SAP-Chef Christian Klein überholt, der dank der Kursrally der Aktie 18,98 Millionen Euro kassierte.

Auch Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume kommen die Erfolgsbeteiligungen für die vergangenen Jahre zugute. Seine "gewährte und geschuldete Vergütung" einschließlich der Altersversorgungs-Zusagen stieg deshalb 2024 um 6,6 Prozent auf 10,35 Millionen Euro. Dabei hatten alle Volkswagen-Vorstandsmitglieder auf fünf Prozent des Grundgehalts verzichtet, bei Blume machte das 65.000 Euro aus. In diesem und im nächsten Jahr verzichten die Volkswagen-Vorstände als Beitrag zum Sparprogramm auf elf Prozent ihrer gesamten Vergütung, wie ein Sprecher des Aufsichtsrats sagte.

Den Löwenanteil von Blumes Entgelt machen Jahres- und mehrjährige Bonuszahlungen aus. Während der Bonus für das Jahr 2024 angesichts des Gewinneinbruchs gekürzt wurde, waren mehr leistungsbezogene Boni aus den Jahren davor fällig. Blume ist auch Chef der Sportwagen-Tochter Porsche AG und bekommt einen Teil seines Gehalts aus Stuttgart.

Noch besser als Blume kommt sein Vorgänger Herbert Diess weg, der im August 2022 abgelöst worden war. Weil sein Vertrag mit Volkswagen noch bis Oktober 2025 läuft, bekommt er für das abgelaufene Jahr noch 11,16 Millionen Euro; 2023 waren es sogar 12,81 Millionen. Der Verzicht auf einen Teil seines Grundgehalts gilt für ihn nicht. Der 2023 abgetretene Audi-Chef Markus Duesmann kam 2024 noch auf eine Vergütung 6,74 Millionen Euro, mehr als der am zweitbesten entlohnte aktive Vorstand: Gunnar Kilian, der die Nutzfahrzeug-Sparte verantwortet, erhielt 6,53 Millionen.

(Bericht von Alexander Hübner und Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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