Laut Insidern: Shell analysiert etwaige Übernahme von BP

Der britische Rohölmulti Shell spielt offenbar mit dem Gedanken, den kleineren Rivalen BP zu übernehmen. Allerdings dürfte der Konzern abwarten, ob BPs Aktienkurs oder der Ölpreis noch weiter abnimmt, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet.
Die Machbarkeit und Vorteile einer Übernahme von BP seien mit Beratern in den vergangenen Wochen intensiv besprochen worden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen, die anonym verbleiben wollten.
Vorrangig werde eine Entscheidung am Verlauf der BP-Aktie hängen, hieß es weiter. Weil der Transformationsplan BPs nicht den erhofften Erfolg bringt, befindet sich der Kurs seit geraumer Zeit in einem Abwärtstrend.
BP-Aktie seit Monaten im Sinkflug
Innerhalb der vergangenen zwölf Monate verlor der Kurs 30,8 Prozent, während Shells Aktie 14,1 Prozent an Wert verlor. Längerfristig hinkt BP dem größeren Konkurrenten deutlich hinterher. In den vergangenen fünf Jahren legte Shell um über 94 Prozent zu, während BPs Aktie nur knapp 17 Prozent hinzugewann.
Im Oktober erst hatte sich BP von einer 2020 eingeschlagenen Strategie verabschiedet, nach welcher der Konzern sein Ölgeschäft bis 2030 massiv verringern wollte. Im Februar verkündete BP dann, wieder mehr Investitionen in die Öl- und Gasförderung investieren zu wollen. Der aktivistische Hedgefonds Elliott, der unlängst eine 5-prozentige Beteiligung an BP offenlegte, forderte noch drastischere Transformationsmaßnahmen.
Die Überlegungen zur Übernahme seien noch in frühen Stadium, so die Insider. Womöglich werde sich Shell auch auf Aktienrückkäufe oder kleinere Übernahmen konzentrieren, statt eine Offerte für BP vorzulegen. Den Insidern zufolge gebe es ähnliche Analysen zu einer BP-Übernahme auch bei anderen großen Energiekonzernen.
BP ist aktuell an der Börse 54,6 Milliarden Pfund wert, Shell ist mit 148,6 Milliarden Pfund deutlich größer.