Dax dämmt anfängliche Verluste deutlich ein - Rheinmetall größter Gewinner

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Mittwochmorgen mit neuen Engagements zurückgehalten. Der Dax fiel in der ersten Handelsstunde zeitweise unter die Marke von 23.500 Punkten, konnte sich aber schon wieder deutlich erholen. Eine Stunde nach Handelsstart liegt der Index nur noch 0,14 Prozent im Minus bei 23.578 Punkten.
Mit dem anhaltenden Pendeln um die Marke von 23.600 Punkten bleibt der deutsche Leitindex auf Richtungssuche und auch unter der 21-Tage-Linie, deren Überqueren ein kurzfristig positives charttechnisches Signal senden würde. Seit Ende August ist ihm dies aber nicht mehr gelungen.
Von der Wall Street kommen zunächst keine positiven Impulse mehr, denn die US-Börsen mussten am Vorabend ihrer jüngsten Rekordjagd etwas Tribut zollen. Laut den Experten der NordLB haben zurückhaltende Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell zur künftigen Geldpolitik in New York die Kurse unter Druck gesetzt. Von Gewinnmitnahmen war die Rede.
Rheinmetall größter Gewinner
Mit einem Zugewinn von zwei Prozent waren die Titel von Rheinmetall stärkster Wert im Dax am Morgen gefolgt von Siemens Energy mit +1,20 Prozent. Die Wende von US-Präsident Donald Trump hat den Fokus am Mittwoch wieder auf Rüstungswerte gelenkt. Fehlende Verhandlungsbereitschaft des Kremls im Ukraine-Krieg und Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russlands Luftwaffe haben nach Angaben der US-Regierung auch bei US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende ausgelöst. Unter anderem hatte er sich für den Abschuss russischer Flugzeuge in Nato-Territorium ausgesprochen.
Er äußerte sich außerdem optimistisch zu den Siegchancen der Ukraine im Krieg mit Russland. Die geopolitische Lage in Europa bleibt zudem angespannt. Im Fokus der Rüstungsbranche steht die Reaktion der Nato-Länder auf Provokationen Russlands. Der Commerzbank-Experte Hauke Siemßen erwähnte in einem Kommentar, das atlantische Bündnis warne Russland vor einer Eskalation, da die Nato "alle notwendigen militärischen und nichtmilitärischen Mittel" einsetzen werde, um sich zu verteidigen.
Lanxess nach Kurszielsenkung unter Druck
Deutsche Bank Research hat das Kursziel für die Aktien von Lanxess von 27 auf 23 Euro gesenkt und die Papiere von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Die Kölner seien der beste Chemiewert des Jahres, teilweise begünstigt durch den tags zuvor gemeldeten Envalior-Deal, schrieb Tristan Lamotte in seiner am Mittwoch vorliegenden Neubewertung. Ein wichtiger Kurstreiber sei aber nun vom Tisch, während massive Ergebnisrisiken durch schrumpfende Absatzvolumina blieben. Er erinnerte daran, dass das Geschäft von Lanxess vergleichsweise schwankungsanfällig ist. (mit Material von dpa-AFX).