Europäische Börsen legen leicht zu

(dpa-AFX) - An Europas Aktienmärkten hat sich die Stimmung am Dienstag weiter aufgehellt. Nachdem die wichtigsten Börsen der Region zu Wochenbeginn letztlich kaum auf die US-Bonitätsabstufung durch Moody's reagiert hatten und zumeist leicht gestiegen waren, stützte nun die vage Hoffnung auf eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine die Kurse.
Um die Mittagszeit stand der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 0,43 Prozent höher bei 5.450,64 Punkten. Der Schweizer SMI kam bei 12.400,17 Punkten auf ein Plus von 0,35 Prozent. Der britische FTSE 100 ("Footsie") gewann 0,48 Prozent auf 8.740,86 Punkte.
Nach seinem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin machte US-Präsident Donald Trump Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe. Der Republikaner stellte sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht. Allerdings nannte Trump keine Details - und wurde einmal mehr dafür kritisiert, bei seinen Friedensbemühungen nicht genügend Druck auf Moskau auszuüben.
Windenergie-Aktien im Aufwind
Am europäischen Aktienmarkt standen Windenergie-Aktien im Fokus. Die Anleger reagierten erleichtert auf die Entscheidung der US-Regierung, dass der norwegische Konzern Equinor die Bauarbeiten an dem Projekt "Empire Wind" vor der Küste von New York doch fortsetzen darf.
Analysten zogen aus der Nachricht vor allem positive Rückschlüsse für Orsted, dessen Aktien in Kopenhagen um gut 15 Prozent anzogen. Für die Papiere des dänischen Wettbewerbers Vestas ging es um mehr als 6 Prozent nach oben.
Die Anteilsscheine von Equinor selber aber legten nur um 1,5 Prozent zu. Einige Anleger könnten der Wiederaufnahme der Arbeiten an dem Projekt "Empire Wind" mit "gemischten Gefühlen" entgegensehen, sagte Teodor Sveen-Nilsen, Analyst bei Sparebank1 Markets. Denn diese Investoren seien der Ansicht, dass erneuerbare Energien nicht zu den Kernkompetenzen des Unternehmens im Bereich Öl und Gas gehören. Zudem biete das Projekt eine unterdurchschnittliche Rendite.
In London schnellten die Papiere von Diploma mit einem Plus von fast 19 Prozent an die "Footsie"-Spitze. Das auf technische Dienstleistungen und Produkte spezialisierte Unternehmen hatte sein Wachstumsziel aufgestockt.
Aus Branchensicht hatten europaweit die Versorger mit einem Plus von 1,8 Prozent die Nase vorn. Schlusslicht waren die Finanzdienstleister mit minus 0,3 Prozent. In diese Gruppe fällt auch die Bank UBS, deren Aktien in Zürich mehr als zwei Prozent einbüßten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass die UBS wahrscheinlich eine juristische Niederlage erleiden werde. Demnach könne die Bank wohl keine Abschwächung eines Gesetzes der Schweizer Regierung bewirken, das sie zwingen könnte, zusätzliches Kapital in Höhe von bis zu 25 Milliarden US-Dollar vorzuhalten./la/jha/