Artnet von Übernahmeofferte beflügelt - Kurs auf Hoch seit 2021

Der deutsche Nebenwert Artnet sorgt am Dienstag mit einem erhaltenen Übernahmeangebot für Gesprächsstoff. Der Kurs des Online-Kunsthandelsdienstleisters schoss um 17,5 Prozent auf 11,10 Euro nach oben und näherte sich damit der Offerte einer Investmentgesellschaft, die 11,25 Euro hoch ausfällt. Zeitweise schnellte der Kurs mit 11,40 Euro sogar etwas darüber hinaus.
Ganz neu ist die Übernahmespekulation um Artnet nicht, denn das Unternehmen hatte im April selbst Gespräche mit zwei Investoren über ein mögliches Übernahmeangebot von mindestens 11 Euro je Aktie bekanntgegeben. Davor stand der Kurs noch bei etwa acht Euro und im März unter der 6-Euro-Marke. Wer damals schon die Aktien im Depot hatte, konnte seinen Wert also viel deutlicher steigern.
Das nun bekanntgegebene Gebot stammt von einer Investmentgesellschaft, die künftig unter Leonardo Art Holdings firmieren soll. Artnet unterstützt die Offerte, angestrebt wird ein Delisting von der Börse. Mit verschiedenen Aktionären wurden bereits unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen geschlossen.
Historisch gesehen ist das am Dienstag erreichte Aktienniveau aber bei weitem keine Bestmarke: Ende 2021 zum Beispiel waren für Artnet-Papiere noch bis zu 12,70 Euro gezahlt worden. 1999 waren es vor der Jahrtausendwende in der Frühphase der Börsennotiz sogar bis zu 66,50 Euro gewesen.
Die Aktie war damals ein Kind des Neuen Marktes, dem als Gegenpart zur technologielastigen US-Börse Nasdaq eingeführten Marktsegment der Deutschen Börse. Artnet war aber Ende 1999 schon bis unter acht Euro gesackt - noch vor dem Platzen der sogenannten "Dotcom-Blase".