Leitindex leicht im Minus – Notenbanker-Treffen in den USA startet

Vor möglichen Weichenstellungen für die Zinsen in den USA haben sich die Anleger am Mittwoch zurück gehalten. Am Freitag dürfte sich der US-Notenbankchef Jerome Powell beim jährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming zur künftigen Geldpolitik äußern. Seine Rede hat das Potenzial, die Kapitalmärkte stark zu bewegen. Der deutsche Leitindex Dax verlor am Mittwoch 0,6 Prozent auf 24.277 Punkte.
Die Situation für Powell ist alles andere als einfach. Einerseits spricht vor allem eine nach wie vor zu hohe Inflation in den USA eher gegen sinkende Zinsen. Andererseits steht der Fed-Chef unter enormen Druck von US-Präsident Donald Trump, der vehement niedrigere Zinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft fordert.
Die Landesbank Helaba wies auf hohe Erwartungen in puncto Zinssenkungen hin. So sei eine Verringerung um 0,25 Prozentpunkte im September durch die Fed an den Märkten bereits zu 85 Prozent eingepreist. Sollten in Jackson Hole Hinweise Powells auf einen solchen Schritt der Fed ausbleiben, dann bestehe an den Märkten ein entsprechender "Korrekturbedarf", so die Experten.
MDax moderat im Minus; TAG holt Verluste auf
Der MDax schloss am Mittwoch mit einem Minus von 0,35 Prozent auf 30.878 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,2 Prozent nach.
Der Kurs der im MDax notierten Immobilienaktie TAG gab nach einer Kapitalerhöhung in der Spitze drei Prozent nach, stieg bis zum Handelsschluss auf Xetra aber wieder deutlich an. Die TAG-Aktie beendete den Handel letztlich nur 0,9 Prozent tiefer bei 15,25 Euro.
Der Konzern hat sich über die Ausgabe neuer Aktien und Schuldverschreibungen rund 288 Millionen Euro besorgt. Mit den Einnahmen wollen die Hamburger einen umgerechnet 565 Millionen Euro teuren Kauf von rund 5.300 Mietwohnungen in Polen zum Teil finanzieren.
Wie das Unternehmen bereits am späten Dienstagabend in Hamburg mitgeteilt hatte, wurden knapp 12,5 Millionen neue Anteile zu 14,90 Euro das Stück platziert. Der Erlös betrug brutto 185,9 Millionen Euro.
Die Zahl der Aktien steigt um etwas mehr als sieben Prozent auf rund 189 Millionen. Zudem stockte das Unternehmen eine bis 2031 laufende Wandelanleihe auf. Dadurch nahm TAG Immobilien weitere 102 Millionen Euro ein. Die neuen Wandelschuldverschreibungen können in bis zu 5,2 Millionen Anteile oder knapp drei Prozent des Grundkapitals umgewandelt werden.