Beschaffungsamt: Bundeswehr muss zentrale Ausrüstung bis 2028 bekommen

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Berlin (Reuters) - Die Bundeswehr muss angesichts der russischen Bedrohung laut Beschaffungsamt wesentliche Rüstungsgüter innerhalb von drei Jahren bekommen.

"Wir müssen bis 2028 geliefert haben", sagte die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr (BAAINBw), Annette Lehnigk-Emden, am Dienstag bei einer Rüstungskonferenz in Düsseldorf. Es gelte nun, schnell Verträge abzuschließen, damit die Industrie mit der Produktion beginnen könne. Hintergrund ist die Vorgabe des Generalinspekteurs, wonach die Truppe 2029 vollständig ausgerüstet und geübt sein muss. Zu den geplanten Vorhaben gehören große Mengen an Munition und Drohnen. Sie erwähnte auch Nachfolgemodelle für den unter anderem als Sanitätsfahrzeug genutzten Eagle und den Spähpanzer Fennek.

Um die Prozesse zu beschleunigen, verwies Lehnigk-Emden auf das neue Gesetz zur Beschaffungsbeschleunigung, das die Bundesregierung beschlossen hat. Dieses wirke nun über reine Militärausrüstung hinaus auch auf zivile Güter für die Bundeswehr. Zudem werde die Interoperabilität - also das mögliche Zusammenwirken mit Material von Nato-Partnern - als technisches Alleinstellungsmerkmal anerkannt. Dies mache eine Vergabe ohne Ausschreibung einfacher und schneller. Verfahren könnten zudem begonnen werden, bevor die Finanzierung vollständig gesichert sei. Die Industrie werde über dieses Risiko informiert und könne dann über eine Angebotsabgabe entscheiden.

Zudem sprach sich Lehnigk-Emden dafür aus, zivile Unternehmen stärker in die Verteidigungswirtschaft einzubinden. Dies sei zwingend notwendig, um die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten zu erhöhen und Abhängigkeiten zu verringern. Die großen Rüstungsunternehmen, sogenannte Systemhäuser, dürften sich nicht auf wenige Zulieferer beschränken, sondern müssten Alternativen aufbauen. Ihr Amt entwickle derzeit Verfahren, um interessierte zivile Firmen gezielt mit den etablierten Rüstungskonzernen zusammenzubringen.

Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete die Amtschefin den Personalmangel in den Behörden. Dies sei ein "riesiges Thema", das im Verteidigungsministerium bekannt sei. Ein Hindernis für den Aufbau der Streitkräfte sei dies bislang jedoch nicht.

(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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