Börse am Morgen 02.09.2025

Dax startet schwächer - Kurssturz bei SMA Solar: Verlust erwartet

onvista · Uhr
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Quelle: Zita/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag zum Handelsstart leicht nachgegeben. Der Dax rutschte wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten, die auch in der vergangenen Woche im Fokus gestanden hatte. Gut eine Stunde nach Handelsstart liegt der deutsche Leitindex bei eine Minus von fast 0,9 Prozent bei 23.829 Punkten.

“Zuletzt kamen an der 24.000-Punkte-Schwelle jedes Mal Käufer in den Markt. Es ist aber gut vorstellbar, dass sich diese Kaufschwelle sukzessive nach unten verschiebt.“

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank ebenso um circa 0,9 Prozent auf 30.187 Zähler. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es um etwa 0,5 Prozent auf 5.342 Zähler abwärts.

Charttechnik-Experte Martin Utschneider vom Broker Robomarkets rechnet vorerst nicht mit größeren Bewegungen im Dax, sondern sieht ihn vielmehr in einer sehr engen Seitwärtsspanne mit einer Bandbreite zwischen 24.150 und 23.785 Indexzählern pendeln.

Womöglich könnten frische Impulse am Nachmittag von den New Yorker Börsen für eine klarere Richtung sorgen. Am Montag war der US-Aktienmarkt feiertagsbedingt geschlossen geblieben. Das hatte auch hierzulande Spuren hinterlassen, denn der Umsatz war laut Altmann so gering gewesen wie bisher noch nie in diesem Jahr.

Insbesondere warten Marktteilnehmer mit Spannung auf die Reaktion der US-Marktteilnehmer, nachdem ein Berufungsgericht Präsident Donald Trump am Freitag die Befugnis abgesprochen hatte, unter Berufung auf ein Notstandsgesetz weitreichende Zölle auf Importprodukte zu verhängen. 

Aktienstrategin Lori Calvasina von RBC Research erwartet kurzfristig allerdings keine großen Kurseffekte, da Aktienanleger bei politischen Entwicklungen eher abwarteten. Mittelfristig aber bleibe die Unsicherheit in puncto Zölle hoch.

Kurssturz bei SMA Solar: Verlust erwartet 

Bei den Aktien von SMA Solar bahnt sich heute ein Kurseinbruch an. Der Wechselrichterhersteller für Solaranlagen musste am Vorabend nach Börsenschluss seine Ziele senken. Der Kurs droht damit auf das Niveau von Ende Juni zurückzufallen und der laufende Bodenbildungsversuch zu scheitern.

Gut eine Stunde nach Handelsstart verzeichnet die Aktie ein Minus von rund 25 Prozent.

Wegen der anhaltend schwachen Marktentwicklung im Bereich der Privat- und Gewerbeanlagen erwartet SMA für das laufende Jahr nun einen operativen Verlust. Ein Händler sprach in einem ersten Kommentar von einer "weiteren Gewinnwarnung". Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies verwies darauf, dass sich die verschlechterte Lage nicht nur auf das Jahr 2025 beziehe, sondern auch auf die Folgejahre.

Das Unternehmen will nun die bereits eingeleiteten Sparbemühungen nochmals verschärfen. "Trotz aller Restrukturierungsbemühungen bleibt der strukturelle Druck bestehen", fasst der Börsianer zusammen.

Deutz profitiert wieder von Rüstungsfantasie

Die Fantasie für potenzielle Rüstungsprofite hat Deutz am Dienstag einen neuen Schub verliehen. Vor einigen Monaten schon hatte für Rückenwind gesorgt, dass die Motoren des Unternehmens im Rüstungsbereich Verwendung finden könnten.

Nun steigt Deutz mit dem geplanten Kauf der Sobek Group, einem Antriebsspezialisten für Drohnen, direkt in den Rüstungsmarkt ein. Dies trieb den Kurs etwa eine Stunde nach Handelsbeginn um gut 6,6 Prozent nach oben.

Rüstungswerte aller Art sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges bei Anlegern begehrt. Einschlägige Aktien wie Rheinmetall, Renk und Hensoldt legten zu.

Doch wegen der üppigen Staatsgelder, die künftig in diesen Bereich fließen sollen, blicken Anleger längst über den Tellerrand hinaus nach möglichen weiteren Profiteuren. Deutz-Chef Sebastian Schulte will nun mit Sobek "direkten Zugang zum stark wachsenden Verteidigungsmarkt" erlangen.

Damit will er auch unabhängiger vom zyklischen Geschäft mit Verbrennungsmotoren werden. Laut einem Händler dürfte der aktuelle Schritt bei den Investoren gut ankommen, obwohl die Übernahme nicht billig sei und eine Kapitalerhöhung drohe.

FMC sehr schwach - UBS senkt auf 'Sell'

Eine frische Verkaufsempfehlung der FMC-Aktie durch die Schweizer Großbank UBS hat am Dienstag belastet. Das Papier des Dialysespezialisten gab etwa eine Stunde nach Handelsstart um fast 5,6 Prozent nach. 

Analyst Graham Doyle stufte das Papier von "Neutral" auf "Sell" ab und senkte das Kursziel von 43,50 auf 38,00 Euro. Er verwies auf strukturelle Risiken und das Risiko einer Korrektur des operativen Ergebnisses durch den Konsens von 6 und 10 Prozent.

(mit Material von dpa-AFX)

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