Der Euro klettert auf den höchsten Stand seit Ende Juli - geht da noch mehr?
Henry Philippson

Rückblick:
Das charttechnische Fazit des jüngsten Wochenausblicks ("Bringen die US-Arbeitsmarktdaten neuen Rückenwind für die Euro-Käufer?") vom vergangenen Montag lautete wie folgt:
“Der Euro hat das Gros des abgelaufenen Kalendermonats in einer vergleichsweise engen Handelsspanne zwischen 1,1575 Dollar auf der Unter- und 1,1745 Dollar auf der Oberseite verbracht. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der genannten Handelsspanne wäre vor den Arbeitsmarktdaten am Freitagnachmittag eher untypisch. Von daher wird bis zur zweiten Wochenhälfte zunächst tendenziell eine Fortsetzung innerhalb der genannten Seitwärtsspanne präferiert, bevor dann mit den Arbeitsmarktdaten am Freitag die Chancen für einen nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite deutlich ansteigen.“
Das Währungspaar setzte in der ersten Hälfte der abgelaufenen Kalenderwoche wenig überraschend erneut zurück, hielt sich aber oberhalb von 1,1600 Dollar. Wie avisiert kam dann erst ab Freitag wieder ordentlich Bewegung rein - nach dem US-Arbeitsmarktbericht legte der Euro gegenüber dem Dollar kräftig zu und kletterte zeitweise über die Marke von 1,1750 Dollar - das war der höchste Stand seit Ende Juli. Was steht in der kommenden Woche an?
Ausblick:
Nach einem eher ruhigen Wochenauftakt ohne nennenswerte Daten auf dem Wirtschaftskalender geht es dann ab Mittwoch wieder ordentlich zur Sache: Nach den US-Produzentenpreisen am Mittwochnachmittag stehen am Donnerstagnachmittag gleich zwei Highlights für Devisenhändler auf dem Kalender: Um 14:15 Uhr ist der EZB-Leitzinsentscheid und um 14:30 Uhr werden die US-Konsumentenpreise veröffentlicht. Um 14:45 Uhr steht dann EZB-Chefin Christine Lagarde auf der EZB-Pressekonferenz am Mikrofon Rede und Antwort.
Den Wochenabschluss bildet dann das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan am Freitagnachmittag. Speziell in der zweiten Wochenhälfte sind somit erneut größere Bewegungsimpulse denkbar.
Charttechnischer Ausblick:
Der Euro konnte zwar am Freitag zeitweise bis auf 1,1758 Dollar und damit dem höchsten Stand seit Ende Juli klettern, allerdings gelang es dem Währungspaar bislang nicht, sich entscheidend oberhalb der horizontalen Widerstandszone im Bereich um 1,1730/45 Dollar zu etablieren.
Erst wenn dies gelingt, dürfte sich das Währungspaar Richtung 1,18er Marke und höher absetzen. Unterhalb von 1,1745 Dollar droht hingegen ein erneutes Abrutschen in die mehrwöchige Tradingrange (grün im Chart unten).

Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Dienstag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Mittwoch: 14:40 Uhr Produzentenpreise USA
Donnerstag: 14:15 Uhr EZB Zinsentscheid/ 14:45 Uhr PK, 14:30 Uhr US Konsumentenpreise
Freitag: 16:00 Uhr Vorl. Verbrauchervertrauen Uni Michigan