OSNABRÜCK (dpa-AFX) - Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall fordert die Landesregierung auf, sich für eine Ansiedlung des Rüstungskonzerns Rheinmetall am VW -Standort Osnabrück einzusetzen. "Man sollte von Seiten der Landesregierung alles dafür tun, Rheinmetall für Osnabrück zu gewinnen", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt der Deutschen Presse-Agentur.
Dem Werk mit rund 2.300 Beschäftigten droht das Aus: Die Produktion der dort gebauten Porsche-Modelle soll 2026 auslaufen, Mitte 2027 auch die Fertigung des VW T-Roc Cabrios. Einen Folgeauftrag gibt es bislang nicht. Schmidt betonte, man müsse realistisch sein: "Es ist fraglich, ob Rheinmetall mal eben 2.300 VW-Mitarbeiter übernehmen kann."
Schnittmengen mit Rüstungsindustrie
Zwar gebe es viele Schnittmengen. "Eine Reihe von Autozulieferern versuchen bereits, ihr Produktportfolio Richtung Rüstung oder Medizintechnik zu erweitern", sagte Schmidt. "Aber was wir in der Autoindustrie an Beschäftigung verlieren, lässt sich nicht eins zu eins kompensieren."
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte im Juli gesagt, Osnabrück sei "im Spiel", sollte man zusätzliche Kapazitäten benötigen. Eine Delegation von Rheinmetall hatte den Standort im März besucht. Volkswagen sprach anschließend von einer "ergebnisoffenen Diskussion" ohne konkrete Ableitungen. Die Debatte um Osnabrück fällt zudem in eine Zeit, in der Rheinmetall generell expandieren will - im Gespräch ist auch eine mögliche Übernahme der Lürssen-Militärwerften in Bremen./kge/DP/men