Bayer behandelt ersten Parkinson-Patienten in entscheidender Studie

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Frankfurt (Reuters) - Bayer hat bei der Entwicklung einer neuartigen Therapie gegen Parkinson einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Für den Zelltherapiekandidaten Bemdaneprocel sei der erste Patient in die zulassungsrelevante Phase-3-Studie aufgenommen worden, teilte der Pharma- und Agrarkonzern am Montag mit. Die Studie mit rund 100 Parkinson-Patienten ist die weltweit erste ihrer Art mit einer solchen Therapie. Bayer hatte im Januar von der US-Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht erhalten, Bemdaneprocel nach positiven Ergebnissen in einer klinischen Studie der Phase 1 mit zwölf Teilnehmern direkt in die entscheidende dritte und letzte Phase der Entwicklung zu bringen.

Bayer kündigte zudem an, dass eine Phase-2-Studie für die Gentherapie AB-1005 gegen Parkinson in Europa gestartet ist - in den USA läuft diese bereits. Die Zelltherapie Bemdaneprocel zielt darauf ab, die bei Parkinson verlorenen dopaminproduzierenden Neuronen zu ersetzen. Dafür werden aus Stammzellen gezüchtete Nerven-Vorläuferzellen in das Gehirn der Patienten implantiert. Die Stammzellen stammen aus einer Zellbank, die auf eine einmalige Embryonen-Spende vor mehr als 20 Jahren zurückgeht. Diese war im Rahmen einer künstlichen Befruchtung für die Forschung erfolgt.

Der Chef der Bayer-Pharmasparte, Vorstandsmitglied Stefan Oelrich, sprach von einem Ansatz, der die Medizin verändern könne. Er räumte ein, dass es sich um eine riskante Technologie handle. Bei einem Erfolg der Studien hoffe er, vor dem Ende des Jahrzehnts ein Medikament für Patienten verfügbar zu haben. Zur Sicherheit des Verfahrens sagte Oelrich, in der vorangegangenen, kleineren Studie habe es bei den Patienten über einen Zeitraum von drei Jahren keine Probleme wie etwa unerwünschtes Zellwachstum gegeben.

Parkinson ist die häufigste neurodegenerative Bewegungsstörung, weltweit sind mehr als zehn Millionen Menschen betroffen. Sie wird durch eine Schädigung der Nervenzellen im Gehirn verursacht, die zu einem Mangel am Botenstoff Dopamin führt. Bestehende Medikamente können lediglich die Symptome lindern, die Krankheit selbst ist bislang nicht heilbar.

(Bericht von Patricia Weiß. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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